Mit Blick auf die drohende Erhöhung der Kapitalanforderungen um bis zu 25 Milliarden Dollar steuert die UBS in der ersten Runde ihrer dagegen gerichteten Bemühungen auf eine Niederlage zu.
In dem Gesetzentwurf, den die Schweizer Regierung dem Parlament vorlegen wird, soll die Zürcher Grossbank verpflichtet werden, ihre Fähigkeit zur Deckung von Verlusten ausländischer Töchter auf 100 Prozent des Kapitals dieser Einheiten zu erhöhen. Dies berichteten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen Bloomberg.
Der Text des Entwurfs ist indessen noch nicht endgültig. Der Bundesrat könnte noch Änderungen verlangen, hiess es. Er soll am 6. Juni veröffentlicht werden. Ein Sprecher der Schweizer Regierung lehnte eine Stellungnahme ab.
Obwohl die Finanzmarktaufsicht Finma bereits seit dem vergangenen Jahr die Möglichkeit einer vollständigen Unterlegung ins Spiel gebracht hat, hat sich die Regierung bislang nicht auf ein bevorzugtes Niveau festgelegt.
An der Börse stehen die Papiere der UBS am Dienstag unter Druck. Zur Eröffnung verbilligten sie sich um rund 3 Prozent, grenzten die Verluste gegen Mittag hin aber etwas ein.
Ermotti wehrt sich vehement
Das UBS-Management um CEO Sergio Ermotti spricht sich vehement dagegen aus. Eine strengere Regulierung des Schweizer Bankensektors würde dem Konzernchef zufolge der ausländischen Konkurrenz zugutekommen. Gleichzeitig warnte er vor den Risiken, die übermässig belastende Vorschriften für das grösste Institut des Landes mit sich bringen würden.
«Die Folgen der Regulierung im Bankensektor dürfen nicht unterschätzt werden», sagte der Manager am Montag auf der Veranstaltung «Digital Gipfel Schweiz 2025» auf dem Bürgenstock über dem Vierwaldstättersee nahe Luzern. Sollte die im Moment diskutierte Regelung zustande kommen, werde es in der Schweiz keine Gewinner geben. «Die Gewinner werden unsere Konkurrenten ausserhalb der Schweiz sein», erklärte Ermotti.
Um einen Kollaps wie bei der in Schieflage geratenen und im Frühjahr 2023 von der UBS übernommenen Credit Suisse zu verhindern, will die Regierung als Teil eines Massnahmenpakets die Kapitalanforderungen für die einzige verbliebene Grossbank des Landes hochschrauben. Die UBS stemmt sich gegen diese Pläne, zu denen Eckwerte des Finanzministeriums Anfang Juni erwartet werden. Im Mittelpunkt der Diskussion stehen die Vorschläge der Schweizer Behörden, die UBS zu einer vollständigen Kapitalisierung ihrer ausländischen Einheiten zu verpflichten.
«Ich meine, das obere Ende der Debatte sind 20 plus 20», sagte Ermotti. «Ich würde sagen, eher mehr als 40 Milliarden an zusätzlichem Kapital, was wir natürlich nicht verkraften können, wenn wir eine wettbewerbsfähige globale Bank bleiben wollen.» Die UBS verfolge die Diskussion. «Am Ende des Tages sollte das Parlament eine Entscheidung treffen», sagte Ermotti.
(bloomberg/reuters/dob)