Der einstige Shootingstar der Schweizer Finanzszene geht. David Solo habe entschieden, per 8. September 2014 als Chef von GAM zurückzutreten und aus der Geschäftsleitung auszuscheiden, meldete der Schweizer Vermögensverwaltungsriese überraschend.  Er werden neue Herausforderungen antreten. «Im Namen des gesamten Verwaltungsrates danke ich David Solo für die enorme und tiefgreifende Transformation unseres Geschäfts», kommentiert GAM-Verwaltungsratspräsident Hans de Gier.

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Damit endet eine lange und einst überaus verheissungsvolle Karriere in der Schweiz. Denn Solo war einst Ziehsohn von Ex-UBS-Chef Marcel Ospel. Immer an seiner Seite war in den letzten Jahren de Gier. Die beiden lernten sich in den 1990er-Jahren bei der Grossbank UBS kennen. De Gier war ein gestandener Manager und genoss das Vertrauen von UBS-Übervater Ospel. Solo galt als aufgehender Stern bei der von Ospel akquirierten Chicagoer Derivateboutique O’Connor.

Solo gilt als Zahlengenie

Aus de Gier und Solo wurde eine Art Meister und Zauberlehrling. Solo, der nach dem Milliardenverlust mit dem Hedgefonds Long Term Capital Management ab 1998 das Risk Management der UBS neu aufbaute, kam nach einer zweijährigen Pause zur Grossbank zurück und galt als Zahlengenie. De Gier hingegen war der schlaue, gnadenlose Investmentbanker, der mit Hilfe von Solos Sachverstand lukrative Deals zimmern konnte.

Im Herbst 2005 war es so weit. De Gier hatte Julius-Bär-Präsident Raymond Bär eine Gruppe von UBS-Töchtern schmackhaft gemacht, mit GAM im Zentrum und drei kleineren Privatbanken als Zugabe. Der Verkauf verschaffte de Gier und Solo beste Plätze im neuen Bär-Konstrukt: De Gier wurde Chef der ganzen Privatbank, Solo Chef des Asset Managements.

Nachfolger mit Erfahrung in Washington

Solos Nachfolger wird Alexander S. Friedman. Der Amerikaner arbeitet einst für die Clinton-Administration und war Finanzchef der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung, bevor er zur UBS stiess. Er übernimmt von Solo am 8. September.

(hz/se, mit Archivmaterial von HZ)