Das sind Wirtschafts-Themen in den Schweizer Sonntagszeitungen:

Uhren der Schweizer Firma Audemars Piguet konfisziert

Der Kreml hat in Moskau Uhren der Schweizer Firma Audemars Piguet im Wert von mehreren Millionen Franken konfiszieren lassen. Agenten des russischen Geheimdienstes FSB hätten am Dienstag die Räumlichkeiten der lokalen Tochterfirma des Schweizer Luxusuhrenherstellers durchsucht und die Uhren beschlagnahmt.

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So steht es gemäss der «NZZ am Sonntag» in einer vertraulichen Infonotiz des Aussendepartements (EDA) von Mittwochabend an die Mitglieder mehrerer Kommissionen. Als Grund für ihre Aktion hätten die russischen Behörden angebliche Zollvergehen geltend gemacht, wie das EDA gemäss «NZZ am Sonntag» schrieb.

Doch es handle sich «höchstwahrscheinlich um eine willkürliche Repressionsmassnahme als Reaktion auf die Sanktionen». Vier Tage zuvor hatte der Bundesrat die Sanktionen verschärft und den Export von Luxusgütern nach Russland verboten.

Suche nach Besitztümern sanktionierter Russen

Gemäss einer Recherche der «SonntagsZeitung» zieren sich die kantonalen Verwaltungen teilweise, die Suche nach Besitztümern sanktionierter Russen zu intensivieren. Politikerinnen und Politiker bis ins Bürgerliche Lager fordern, dass mehr unternommen wird, um die Gelder und Besitztümer aufzuspüren.

Auch der Rechtsprofessor Peter V. Kunz fordert in einem Interview mit der Zeitung, dass die Steuerbehörden und andere Behörden, ebenso wie etwa die Banken, ihre aktuellen Register und Datenbanken durchforsten und genau nachschauen müssten, ob darin Personen oder Institutionen vorkommen, die auf der Sanktionsliste stehen. Sie könnten jetzt nicht einfach die Hände in den Schoss legen und nichts tun, sagte Kunz zur Zeitung.

Sorge um Tourismus-Geschäft

Während sich die Aussichten für den Tourismus in der Schweiz mit der Aufhebung der Massnahmen gegen Covid-19 aufhellen, stellt der Krieg in der Ukraine eine neue Bedrohung dar.

«Was uns Sorgen bereitet, ist, dass in der Wahrnehmung der Gäste aus Übersee der Krieg in Europa tobt und auch die Sicherheitslage in der Schweiz kritisch beurteilt wird», erklärt Nicolo Paganini, Präsident des Schweizer Tourismusverbandes und Mitte-Nationalrat (SG) in der Westschweizer Zeitung «Le Matin Dimanche». "Bei diesen Kunden ist ein Rückgang der Buchungen und Stornierungen zu beobachten".

Er verweist zudem auf die steigenden Lebensmittel- und Energiepreise sowie den starken Franken als weitere Punkte, die in der Tourismus-Branche Sorgen hervorrufen.

Migros-VR plädiert für Alkoholverkauf

Der Migros-Verwaltungsrat ist ebenfalls dafür, dass in den Filialen künftig Alkohol verkauft werden darf. Nachdem sich die Konzernspitze lange nicht dazu äussern wollte, habe sie sich nun für ein Ja ausgesprochen, schreibt die «NZZ am Sonntag». Insider berichten, dass vor allem die Konkurrenz dafür gesorgt habe. Bereits im Dezember hatten sich alle zehn Migros-Regionalgenossenschaften dafür ausgesprochen. Der Vorstoss kam von der Migros-Basis. Am 4. Juni lässt der Schweizer Supermarkt-Multi nun darüber abstimmen, ob er künftig alkoholische Getränke ins Sortiment aufnehmen soll oder nicht. Die Abstimmungsresultate dürften Mitte Juni eintreffen. Es wäre ein harter Bruch mit der eigenen Tradition.

Lucid lanciert Show-Room in der Schweiz

Der amerikanische E-Auto-Hersteller Lucid will noch in diesem Jahr in der Schweiz den ersten Showroom eröffnen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird die Wahl auf den Standort Zürich fallen, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Das Unternehmen wolle aber auch in Genf präsent sein, wie Lucids Europa-Kommunikationschef Kayvan Nikjou der Zeitung sagte.

Derzeit sei das US-Start-up daran, Verkaufs- und Servicepersonal in der Schweiz zu rekrutieren. Rund ein Dutzend Leute würde gesucht. Die ersten Autos sollen spätestens Ende des Jahres ausgeliefert werden. An der Börse wird der Tesla-Konkurrent derzeit mit umgerechnet 41 Milliarden Franken bewertet.

Zum Vergleich: Mercedes kommt derzeit auf 68 Milliarden Franken. Im Mai plant das Unternehmen zudem die Eröffnung eines Showrooms in München. Ein eigenes Netz an E-Ladestationen, so wie es Tesla aufgebaut hat, plant Lucid dagegen nicht.

tim/SDA