Ende August sorgte Bucherer-Patron Jörg Bucherer zum letzten Mal für weltweites Aufsehen: Er verkaufte sein Unternehmen, den wichtigsten Rolex-Händler der Welt, an seinen langjährigen Partner Rolex, die wichtigste Uhrenmarke der Welt. Nun ist er in der Nacht auf heute im Alter von 87 Jahren verstorben. Das bestätigen diverse Quellen. Offiziell ist Bucherers Tod zur Stunde noch nicht kommuniziert worden.

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Mit Jörg Bucherer verliert die Schweiz nicht nur einen wichtigen Player im Uhrenmarkt, sondern auch einen grossen Unternehmer. Er hatte die Geschäfte von seinem Vater anno 1977 übernommen, mitten in einer äusserst schwierigen Phase für die Schweizer Uhrenindustrie. Kurz zuvor sorgten industriell produzierte Quarzuhren aus Japan in der Schweizer Branche für ein Massensterben von Marken und für eine nie zuvor gesehene Marktbereinigung.

Jörg Bucherer führt Bucherer aus der Krise zu Weltrang

Doch Jörg Bucherer liess sich durch die Quarzkrise nicht beirren. Unter seiner Ägide wuchs das Luzerner Familienunternehmen zu einer Weltmacht heran, zum global grössten Luxusuhrenhändler.

Bucherer ist an 36 Standorten in Europa vertreten, davon 17 in der Schweiz, 10 Niederlassungen in Deutschland, einer Flaggschiffboutique in Wien, einem Geschäft in Kopenhagen und 6 Boutiquen in London. In Paris führt Bucherer das weltweit grösste Uhren- und Schmuckgeschäft. In den USA ist Bucherer ebenfalls gross und führt dort 32 Geschäfte. Auch im boomenden Geschäft mit Secondhanduhren ist Bucherer international ein wichtiger Player.

Umsatz- oder Gewinnzahlen publiziert Bucherer nicht. Schätzungen zufolge setzt Bucherer aktuell zwischen 1,8 und 2 Milliarden Franken um.

Jörg Bucherer hinterlässt ein Milliardenvermögen

Jörg Bucherer hinterlässt ein Milliardenvermögen. Es wird von der «Bilanz» auf gut 2,2 Milliarden Franken geschätzt. Hinzu kommt ein unbekannter Betrag, der ihm durch den Verkauf des Unternehmens an Rolex zufloss. Schätzungen gehen beim Erlös von rund 4 Milliarden Franken aus.

Jörg Bucherer blieb kinderlos. Leute, die ihn gut kennen, gehen davon aus, dass er für die Zeit nach ihm vorgesorgt hat. Sein Vermögen dürfte grösstenteils einer Stiftung zufliessen.