Wirtschaftliche Rahmenbedingungen, enorme Schwankungen der Rohstoffkosten, Investitionshemmungen sowie die unterschiedliche Entwicklung bei den wichtigsten Kundengruppen schlagen voll auf die Schweizer Verpackungsindustrie durch. «Sorgen bereitet uns auch der starke Franken, der massiv auf die Margen drückt, sowie ein gewisser Druck auf Preissenkungen seitens der Kunden», so die Erkenntnis von Marcel Menet, Geschäftsführer des Aluminium-Verbandes Schweiz (alu.ch). «Die Sandwichposition der Verpackungsindustrie zwischen Zulieferern und Kunden hat sich akzentuiert», ergänzt Wolfgang Durrer, Geschäftsführer des Schweizerischen Verpackungsinstitutes SVI.

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Um die negativen Auswirkungen durch zyklische Ausschläge in Teilmärkten und in der Folge des Geschäftsganges abzudämpfen, sind Flexibilität und Anpassungsfähigkeit oberstes Gebot. «Je nach abpackender Branche sind wir mit einem deutlich tieferen Bedarf unserer Kunden konfrontiert. Kommt dazu, dass wir den Druck durch ausländische Hersteller spüren, die mit Tiefstpreisen in den Markt einbrechen, um ihre Produktionskapazitäten zu füllen», sagt etwa Reto Vincenz, CEO der auf Kunststoffverpackungen spezialisierten Petroplast-Vinora-Gruppe. Ähnlich die Situation bei Stahl- und Weissblechgebinden: «Der Schweizer Markt ist unverändert unter Druck durch Anbieter aus Deutschland, Österreich und Italien», bestätigt Marc Pfister, CEO der Stebler + Co. AG. Und Thomas Berndt, Managing Director bei Smurfit Kappa Swisswell AG, bedauert, dass sich Marktteilnehmer im Wettbewerb um Aufträge vielfach «auf unrealistische Preisvorstellungen von Einkäufern einlassen, nur damit die Produktionskapazitäten ausgelastet werden.»

Auch wenn die Situation wieder auf breiter Front dreht, dürfte es nicht ratsam sein, einen Gang herunterzuschalten: «Die in immer kürzeren Abständen wechselnden Konjunkturzyklen, der Preisdruck, Währungsschwankungen und die immer stärker werdende Konkurrenz aus dem asiatischen Raum werden auch nach dem erwarteten Wiederaufschwung eine grosse Herausforderung bleiben», ist Erich Schmocker, Leiter Verpackungstechnik bei der Zeiler AG, überzeugt.

Doch deswegen die Schultern hängen lassen, kommt nicht in Frage. «Ganz wichtig erscheint uns ein gesunder Optimismus im Wirtschaftsleben», sagt stellvertretend Alexander Muxel, Direktor bei der Pago AG, einem Anbieter von Etiketten und Etikettiertechnik, «denn Optimismus ist ansteckender als eine Pandemie.»