Bis Ende Jahr soll es an 500 Verkaufsstellen möglich sein, über das Netz des US-Unternehmens Geld ins Ausland zu überweisen. Ende 2012 will Valora die Dienstleistung bereits an 1000 Kiosken anbieten, wie das Unternehmen Recherchen der „Handelszeitung“ bestätigt.



Mit dem Ausbau verfolgen Valora und Moneygram ein ambitioniertes Ziel: Sie wollen in der Schweiz die Marktführerschaft übernehmen und den Leader Western Union vom Thron stossen. Western Union kooperiert in der Schweiz hauptsächlich mit SBB und Postfinance. Der Schweizer Markt ist äusserst lukrativ: Er zählt laut der Weltbank zu den drei wichtigsten der Welt und hat ein Transfervolumen von rund 1,5 Milliarden Franken pro Jahr. Die Überweisungen gehen hauptsächlich an Familienmitglieder im Ausland. Der hohe Anteil an Gastarbeitern aus Ex-Jugoslawien, aus Westafrika und Südamerika macht die Schweiz für Western Union und Moneygram attraktiv.



Valora wollte Geldtransfers eigentlich bereits vergangenen Herbst anbieten. Doch der Termin verzögerte sich, da sich Moneygram entschied, sich bei der Finanzmarktaufsicht Finma um eine Finanzintermediärs-Lizenz zu bemühen. Die Finma erteilte diese im Dezember. Dabei prüfte und bewilligte sie auch die eigentliche Abwicklung einer Geldüberweisung am Kiosk. Experten befürchten, dass die Dienstleistung auch zur Geldwäscherei missbraucht werden kann. Moneygram widerspricht: «Jedes Jahr werden mehrere Millionen Dollar in die Erkennung und Abwehr von kriminellen Aktivitäten investiert.» Die Mitarbeiter aller Agenten, auch diejenigen von Valora, seien bestens geschult, so ein Sprecher.







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