Ein paar Klicks auf den gängigen Immobilienportalen machen es deutlich: Der Traum von den eigenen vier Wänden hat heutzutage einen stattlichen Preis. Laut Daten des Beratungsunternehmens Wüest Partner haben sich Einfamilienhäuser in der Schweiz innert zehn Jahren um durchschnittlich mehr als ein Drittel verteuert. Für Verbraucher, die sich ein ganzes Objekt alleine nicht leisten können, bietet sich das Stockwerkeigentum als Alternative an. Dieses Modell wurde 1965 im Schweizerischen Zivilgesetzbuch (ZGB) verankert. Es trug dazu bei, dass die Wohneigentumsquote sukzessive gestiegen ist.
Gebündelte Kapitalkraft, geteiltes Risiko
Mehr als fünf Jahrzehnte, nachdem die Politik das Stockwerkeigentum auf den Weg gebracht hat, tut sich für Privatanleger eine weitere Tür zum Immobilienmarkt auf. Das Crowdfunding hat in dieser interessanten Anlageklasse Einzug gehalten. Dabei handelt es sich um eine alternative Finanzierungsform, die weltweit für Aufsehen sorgt. Das Prinzip ist einfach: Bestimmte Projekte oder Geschäftsideen werben auf einer Internetplattform um Kapitalgeber. Ein zentraler Vorteil des Crowdfunding besteht darin, dass viele Einzelinvestoren kleine Beträge zur Verfügung stellen. Sie machen dadurch grosse Projekte möglich, deren Risiken sich auf zahlreiche Schultern verteilen. Die direkte, überwiegend via Internet stattfindende Kommunikation zwischen Kapitalgebern und -nehmern sorgt für schnelle und effiziente Abläufe und hilft, Kosten zu sparen.
Immer mehr Schweizer entdecken die Schwarmfinanzierung für sich. Das zeigt das vom Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ an der Hochschule Luzern vor kurzem publizierte «Crowdfunding Monitoring Schweiz 2017». Demnach unterstützten 2016 hier zu Lande mehr als 100.000 Personen ein Crowdfunding-Projekt. Zwar steckt das Segment noch in den Kinderschuhen: Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz 128,2 Millionen Franken für 3.098 Kampagnen vermittelt. Gegenüber 2015 dehnte sich die Kapitalsumme damit jedoch um 362 Prozent aus. Gut ein Viertel der eingesammelten Gelder floss in die Immobilienfinanzierung. «Das Volumen des letzten Jahres im Real Estate Crowdfunding kann hauptsächlich auf die Plattform crowdhouse zurückgeführt werden», schreiben die Autoren. Damit hat sich das Zürcher Start-up in Windeseile als Marktführer im Bereich Crowdinvesting etabliert.
Einfaches Prinzip, volle Transparenz
crowdhouse ging 2015 mit dem Ziel an den Start, eine Brücke über die hohen Eintrittsbarrieren des Immobilienmarktes zu spannen. Die Mindestanlagesumme auf der Online-Plattform liegt bei 25.000 Franken. Ab diesem Betrag kann ein Anleger zum im Grundbuch eingetragenen Miteigentümer einer Schweizer Renditeimmobilie werden. Die Experten von crowdhouse treffen, unterstützt von externen Beratern, eine gründliche Vorauswahl. Ein Teil des Kaufpreises wird über eine Hypothek gedeckt – die Schwarminvestoren teilen sich den Rest. Über die Mischfinanzierung lassen sich im Vergleich zu einem Bruttoansatz höhere Ausschüttungsrenditen realisieren. crowdhouse informiert die Miteigentümer vierteljährlich über die Entwicklung der jeweiligen Immobilie. Im selben Rhythmus wird der Liegenschaftserfolg ausgeschüttet. Die Überweisung an die Investoren besteht anteilsmässig aus den Mieterträgen abzüglich Betriebs-, Finanzierungs- und Verwaltungskosten. Sobald ein Objekt verkauft wird – crowdhouse strebt eine Mindesthaltedauer von fünf bis zehn Jahren an – partizipiert der Anleger an einer möglichen Wertsteigerung.