Ein robustes Geschäftsergebnis, ein geschärftes Profil und ein CEO voller Tatendrang: Walter Meier hat sich im Übergangsjahr 2007 spürbar weiterentwickelt und sieht sich für das laufende Geschäftsjahr gut aufgestellt: Der Mischkonzern mit Sitz in Stäfa, der sich auf Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Klima und Fertigung fokussiert hat, will 2008 weiter zulegen. «Wenn sich die Konjunktursituation nicht noch weiter verschlechtert, gehen wir immer noch davon aus, dass wir in beiden Divisionen im einstelligen Prozentbereich organisches Wachstums generieren können», sagt CEO Silvan Meier im Gespräch mit der «Handelszeitung». 2007 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 832,5 Mio Fr., ein Plus von 7,6% gegenüber dem Vorjahr.

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Zwar verunsichern die düsteren Aussichten für die Bauwirtschaft und die Rezession in den USA die Investoren – die Aktien von Walter Meier entwickeln sich seit Anfang 2008 auf deutlich tieferem Niveau seitwärts. Doch CEO Silvan Meier sieht im Moment noch keine Rezession: Die für den Bereich Fertigung wichtige Industrienachfrage aus den USA sei nach wie vor relativ stabil, der Schweizer Markt für Präzisionsfertigung sei weiterhin in sehr guter Verfassung. Die Klima-Division sei ebenfalls stabil ins neue Jahr gestartet. Die abkühlende Neubautätigkeit hat laut Meier auch eine positive Seite: «Wenn der Abschwung einsetzt, werden Architekten, Planer und Installateure das Renovationsgeschäft stärker vorantreiben, hier ist das Potenzial sehr gross.»

Um die Wachstumsziele zu erreichen, kommen auch Akquisitionen in Frage – vorwiegend im Klima-Bereich. Insgesamt kann Walter Meier rund 140 Mio Fr. einsetzen. «Wir suchen nach Zielgesellschaften mit einer Umsatzgrösse von 20 bis 100 Mio Fr.», erklärt CEO Meier. Den Kaufpreis sieht er im Bereich von 5- bis 8-mal Ebit.

Ertragskraft weiter stärken

Falls es das Konjunkturumfeld zulässt, soll auch 2008 die Ertragskraft gestärkt werden, mindestens aber auf Vorjahresniveau zu liegen kommen. «Ziel ist, die letztjährige Ebit-Marge von 8,2% zu halten oder sogar übertreffen zu können», sagt CEO Meier. Im Klima-Bereich erwirtschafte man bereits eine Ebit-Marge von über 10%, «da ist allerdings noch der von Charles Hasler während dreier Monate erwirtschaftete Gewinn enthalten», betont Meier. Walter Meier devestierte nach Ablauf des 1. Quartals 2007 den margenträchtigen Kältetechniker Charles Hasler, das führte zu einem spürbaren Umsatz- und Ertragsausfall. «2008 braucht es zusätzliche Anstrengungen, um den Wegfall zu kompensieren», betont Meier. Der Fertigungsbereich – spezialisiert auf computergesteuerte Werkzeugmaschinen sowie auf Werkzeuge für Bau und Werkstatt – soll 2008 wiederum eine leicht höhere Ebit-Marge abwerfen. 2003 schrieb die Sparte noch Verlust, vier Jahre später lag die Betriebsmarge bei 6,1%. «Natürlich wird die Margensteigerung jetzt abflachen», räumt Meier ein, «aber 8% sind mittelfristig das Ziel.» Der Konzerngewinn soll 2008 mindestens den um Sondereffekte bereinigten Vorjahreswert erreichen – also gut 43 Mio Fr. Aufgrund konjunktureller Unsicherheiten warnt Meier aber davor, dieses Finanzziel als garantiert zu betrachten.

Die Aktionäre jedenfalls werden nicht zu kurz kommen: 2008 schlägt Walter Meier eine Kombination aus Dividende und Nennwertrückzahlung in der Höhe von 15 Fr. vor, was einer Rendite von über 7% entspricht. 2009 werde die Ausschüttung etwas tiefer liegen, sagt Meier, da voraussichtlich keine Sondergewinne anfallen. Erreiche man einen Gewinn auf Niveau Vorjahr, könnten wieder mindestens 10 Fr. je Aktie ausgeschüttet werden, was auf Basis des aktuellen Kursniveaus einer Rendite von über 5% entspreche. «Damit gibt es für unsere Aktie trotz all der Unsicherheiten einen gewissen Downside-Schutz», betont Meier.

Auf den Gewinn drücken könnte allerdings die Währungssituation. Walter Meier erzielt rund einen Drittel des Umsatzes in US-Dollar. Die Margensituation ist zwar stabil. «Aber das Währungsrisiko auf dem Gewinnbeitrag aus dem Dollar-Raum können wir nicht abfedern», räumt Meier ein.

Rebranding: Kosten auch 2008

Ein anderer Kostenfaktor, wenn auch ein geringer, ist das Rebranding. «Wir dürften 2008 nochmals gut 2 Mio Fr. investieren, etwa in die Neubeschriftung der Fahrzeuge und in den virtuellen Auftritt», erklärt Meier. Insgesamt würden die Ausgaben den kommunizierten «hohen einstelligen Millionen-Franken-Betrag» nicht übersteigen, versichert Meier.

Der Konzern, zuvor ein komplexes Konstrukt aus diversen Tochterfirmen, wandelte sich 2007 zu einer integrierten Gruppe auf zwei Standbeinen. Grösster Kraftakt für das über 70-jährige Familienunternehmen war die Fusion der Schweizer Klima-Firmen Axair Kobra, Vescal und Oertli Service.