Die traditionsreiche Brennerei Bowmore was auf Gälisch das grosse Riff bedeutet wurde 1779 vom Farmer John Simpson direkt am Ufer von Loch Indaal, im heutigen Zentrum der schottischen Whisky-Insel Islay und ihrer «Hauptstadt», nach der sie auch benannt ist, gegründet. Sie ist die älteste legale Brennerei auf der Insel und zudem eine der ersten registrierten Brennereien Schottlands.

Im Jahre 1852 übernahmen James Mutter und seine Familie die Brennerei. Mutter, der sowohl Farmer wie auch Brenner war, hatte aber noch andere ungewöhnliche Rollen: Er war nämlich sowohl türkischer, portugiesischer und auch brasilianischer Konsul in Glasgow. Die Familie Mutter, welche die Destillerie in der Folge Gebäude um Gebäude erweiterte, war in ihrem Besitz bis Anfang des 20. Jahrhunderts.

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Pionier bei derDestillerie-Abfüllung

Von1925 bis 1950 war die Familie Sheriff die Eigentümerin die Destillerie Bowmore. Aus dieser Zeit stammen auch die ersten Destillerie-Abfüllungen. Heute sind diese Abfüllungen, die noch ein Segelschiff auf dem Etikett tragen, auf der ganzen Welt heiss begehrte Sammlerstücke.

1950 übergab die Familie Sheriff die Brennerei an William Grigor & Son. 1963 übernahm Stanley P. Morrison die Brennerei und gründete kurz darauf die Morrison Bowmore Distillers Ltd. Seit 1994 ist die Morrison Bowmore Dist. Ltd, die mittlerweile auch noch die beiden Destillerien Auchentoshan und Glen Garioch besitzt, Teil des japanischen Getränkekonzerns Suntory.

Bowmore selber hat auch heute noch eine eigene Mälzerei und ist eine der wenigen Brennereien, die ihre Gerste noch mälzen. Rund 50% des benötigten Malzes wird selbst hergestellt. Das zum Mälzen verwendete Wasser fliesst aus dem Fluss Laggan, rund acht Kilometer durch den Torf in ein Sammelbecken.

rauchig, torfig undetwas salzig

Man könnte annehmen, dass auf einer schottischen Insel wie Islay immer genügend Wasser für die Whiskyproduktion vorhanden ist. Dem ist aber nicht so, kommt es doch fast jährlich zu Wassermangel und zu unfreiwilligen Unterbrüchen in der Produktion.

Nicht nur das Malz und das Wasser, sondern auch die Lage in der Mitte der Insel beeinflussen die Malts von Bowmore auf eine eindrückliche Art. Alle der typischen Charakteristika von Islay finden sich in jedem Schluck Bowmore. Er ist aber bei weitem nicht so extrem wie die Malts der Destillerien am Südrand, aber auf der anderen Seite wesentlich rauchiger, torfiger und medizinischer als Malts aus den Destillerien der Nordseite.

Dass ein Bowmore sogar salzige Noten aufweist, ist hingegen nicht überraschend, da die legendäre Nummer eins ihrer Lagerhäuser (Warehouse Nr. 1), in dem ausnahmslos dieDestillate für die Single-Malt-Abfüllungen in Bourbon- oder Sherry-Fässern lagern, sogar unterhalb des Meeresspiegels liegt und bei Flut jeweils bis zu eineinhalb Meter unter Wasser steht.

Und nicht unweit dieses Lagerhauses, am Pier von Bowmore, lassen sich die schönsten Sonnenuntergänge beobachten, begleitet von den Seemöwen von Islay, dem Wahrzeichen der Destillerie am besten mit einem Glas Bowmore Single Malt in der Hand.