Wer hat schon gern die berühmte Zwei auf dem Rücken? Wohl niemand. Es sei denn, die ominöse Ziffer eignet sich so prima für einen Slogan wie beim Zürcher Unternehmen Kleiderberg: «Wir verfolgen das Ziel, Secondhand zur ersten Wahl zu machen», heisst es beim frauengeführten Online-Marktplatz für gebrauchte Kleidung. Das 2016 gegründete Digital-Startup erhielt durch Covid-19 mächtig Rückenwind, sagt Sandra Diestelhorst-Tessaro: «Die Verkäufe haben sich Woche für Woche verdoppelt.»

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Zurzeit hat Kleiderberg rund 2700 registrierte Verkäuferinnen, die ihre Teile über den Online-Marktplatz vertreiben. Am aktivsten, sagt Tessaro, die neben Kleiderberg in der Finanzbranche aktiv ist, sei die Gruppe der 20- bis 25-jährigen Frauen. Der mit Abstand effizienteste Verkaufskanal sei Instagram: «Was dort eingestellt wird, ist in der Regel nach einer Stunde verkauft.»

Preis selber festlegen

Verkäuferinnen, die ihre Klamotten über Kleiderberg loswerden wollen, setzen in der Regel den Preis selber fest, inkludieren den Versand und geben bei einem Verkauf eine Prämie von 20 Prozent an Kleiderberg ab. Wenn die Kleiderberg-Leute für die Teile ihrer Kundinnen fotografieren, online einstellen und so selber für den Verkauf sorgen, bleiben 20 Prozent bei der vormaligen Besitzerin.

Jetzt wollen Tessaro und Bill ihr Jungunternehmen professioneller aufstellen, eine erste Seed-Runde ist in Verhandlung. Und: Ein Deutschland-Plan liegt in den Köpfen bereit. Wenn das klappt, wäre Kleiderberg schon in zwei Ländern aktiv.

(ag)