Bis zu 248,8 Mio Fr. soll der Börsengang von Burckhardt Compression der Mehrheitsaktionärin Zurmont und ihren Co-Investoren in die Kasse spülen. Seit dem Management Buyout der einstigen Sulzer-Tochter 2002 besass die Private-Equity-Gesellschaft die Aktienmehrheit mit 78%. «Die Firma braucht uns jetzt nicht mehr. Sie ist auf gutem Weg und schuldenfrei», begründet Guido Patroncini, Geschäftsführer der Zurmont Management AG, den jetzigen Ausstieg.

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Marktbeobachter erachten den angesetzten Preis als moderat. Er entspricht in etwa dem Umsatz des Herstellers von Kolbenkompressoren. «Wir wollen der Firma einen guten Start in die Unabhängigkeit ermöglichen, wie es unserer Philosophie entspricht», erklärt Patroncini. Und weil das für eine Private-Equity-Firma höchst ungewöhnlich klingt, fügt er hinzu: «Natürlich haben wir bei dem Engagement auch verdient. Wir sind schliesslich keine karitative Organisation.»

Verdient haben dürfte Zurmont mit Sitz in Rotkreuz in jüngster Zeit nicht schlecht. Denn seit 2005 verkaufte sie fünf ihrer Beteiligungen, darunter die Colorant Chromatics Gruppe (Farbstoffkonzentrate), Datamars (elektronische, berührungslose Identifikationssysteme), Pelikan Hardcopy (Druckerzubehör) und die BNS Group (Callcenter). Wie viel Geld Zurmont eingenommen hat, wird nicht bekannt gegeben.

Nach dem Ausstieg bei Burckhardt Compression verbleibt einzig die Beteiligung an Schlatter. Gerüchte, die Mehrheitsaktionärin wolle sich demnächst auch vom Anlagenbauer für Widerstandsschweissen trennen, weist der Zurmont-Geschäftsführer vehement zurück.

Konkrete Investitionspläne für die Zukunft hat Zurmont nicht. Man halte immer Ausschau nach interessanten Objekten. «Doch derzeit sind Firmen sehr teuer», sagt Patroncini, der 1993 zu Zurmont wechselte. Vor 20 Jahren gegründet, investiert Zurmont in der Regel bis 50 Mio Fr. in gut etablierte Unternehmen in der Schweiz und in Nachbarländern.

Die Kriterien für ein meist vier bis sechs Jahre dauerndes Engagement sind ein kompetentes Managementteam, ein Umsatz über 100 Mio.Fr. und eine starke Marktposition. Mit einem Beteiligungsportfolio von rund 300 Mio Fr. gehört Zurmont zu den mittelgrossen Playern. Laut Marktbeobachtern geniesst er einen seriösen Ruf. «Wichtig ist uns nicht das schnelle Geld, sondern ein nachhaltiger Erfolg für beide Partner», sagt Patroncini.