In Sachen Pomp, Glanz und Glamour lassen sich die Amerikaner von niemandem etwas vormachen. Dies zeigt sich in der Weihnachtszeit ganz besonders. Eine Lichterkette am Haus ist in den USA nicht genug. In den Garten werden leuchtende und blinkende Tannenbäume, Schneemänner, Rentiere und Sterne gestellt. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. The wilder, the better.

Noch ist dieser Trend in der Schweiz noch nicht so weitverbreitet. Dennoch sehen Energieexperten bereits einen deutlichen Effekt auf den Stromverbrauch. Die Schweizerische Agentur für Energieeffizienz (Safe) hat den Stromverbrauch der privaten und öffentlichen Weihnachtsbeleuchtung auf 100 Millionen Kilowattstunden (kWh) errechnet. Dies entspreche dem jährlichen Stromverbrauch von 25'000 Haushalten oder einer Stadt mit 15'000 bis 20'000 Einwohnern – also etwa Baden oder Gossau SG. «Wir gehen davon aus, dass zwar dank LED-Technologie der Stromverbrauch für Weihnachtsbeleuchtung abnimmt. Gleichzeitig wird auch mehr und intensiver beleuchtet, was einen Teil der Einsparungen wieder wettmacht»,sagt Giuseppina Togni, Präsidentin von Safe.

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Sichtbarer Unterschied

Das Lichtergebimmel findet seine Gegner nicht nur bei Umweltschützern. «Die zusätzliche Aufhellung der Nacht stellt eine unnötige Ablenkung im Strassenverkehr dar und irritiert Menschen, Tiere und Pflanzen», bemängelt Rolf Schatz, Leiter der Geschäftsstelle Dark-Sky Schweiz. In einer Untersuchung der  nationalen Ozean- und Atmosphärenverwaltung (NOAA) sowie der Raumfahrtbehörde (Nasa) zeigt, dass der Unterschied aus dem Weltraum sichtbar ist. Der Leuchtschmuck an Feiertagen lässt kleine Bereiche in grossen Ortschaften um 50 Prozent heller leuchten als üblich. Dass Weihnachten ist, ist schon von weitem sichtbar.

Um Energie zu sparen, empfiehlt Togni eine dezente Beleuchtung mit LED und Zeitschaltuhren ausgerüstet zwischen Dezember und 6. Januar einzusetzen. «Setzen Sie auf nach unten gerichtetes statt streuendes und warmes statt kaltes Licht», sagt zudem Experte Schatz. Zudem regt er eine Nachtruhe bei der Aussenbeleuchtung von 22 bis 6 Uhr an.

Einige besonders spektakuläre Beispiele

In den USA hätte er damit keine Chance. Unter dem Hashtag «tackylights» sammeln verschiedene Twitter-Nutzer ihre Schnappschüsse von besonders aufwändig geschmückten Häusern. Sehen Sie in der ikben stehende Bildergalerie einige besonders spektakuläre Beispiele (und unten im Video ein Klassiker):