Der ehemalige US-Wrestler Hulk Hogan erhält mindestens 31 Millionen Dollar als Entschädigung für die Veröffentlichung eines heimlich gedrehten Sex-Videos. Der 63-Jährige stimmte einem Vergleich mit dem Betreiber der inzwischen eingestellten US-Klatschwebsite Gawker zu.

Das ging am Mittwoch aus Gerichtsdokumenten vom Mittwoch hervor. Der Gründer der gleichnamigen Mediengruppe, Nick Denton, bestätigte die Einigung in seinem Blog.

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Im Juni meldete Gawker dann Insolvenz an, Ende August stellte die Klatschwebsite ihren Betrieb ein. Andere Teile der Mediengruppe wurden derweil vom spanischsprachigen US-Konzern Univision für eine Summe von 135 Millionen Dollar übernommen.

Milliardenschwerer Verbündeter

Sein Unternehmen habe darauf verzichtet, vor ein Berufungsgericht zu ziehen, obwohl er damit gerechnet habe, dass die ursprünglich verhängte Strafe «reduziert oder aufgehoben» worden wäre, erklärte Denton. Er habe aber einen «langwierigen und teuren Prozess» vermeiden wollen, fügte er mit Blick auf den aus Deutschland stammenden Internet-Milliardär Peter Thiel hinzu, der die Klage gegen Gawker finanziell unterstützt hatte.

Thiel hatte im Mai in einem Interview enthüllt, dass er den Prozess gegen die Klatschwebsite unterstütze, die ihn als homosexuell «geoutet» hatte. Den Vorwurf der «Rache» an «Gawker» wies er dabei zurück und sprach stattdessen von «Abschreckung».  Das Vorgehen des Gründers des Online-Bezahldienstes PayPal rief jedoch Kritik von Unterstützern der Pressefreiheit hervor. Sie äusserten Befürchtungen, der Einflussnahme auf unliebsame Medien könne durch den Fall weiter Vorschub geleistet werden.

Jahrelanger Rechtsstreit

In dem jahrelangen Rechtsstreit ging es um ein eine Minute und 41 Sekunden langes Video, das Hogan, der bürgerlich Terry Bollea heisst, beim Sex mit der Frau eines Freundes zeigt. Gawker hatte die Aufnahmen im Oktober 2012 veröffentlicht und ein halbes Jahr im Netz gelassen, obwohl Hogan mehrfach verlangt hatte, sie zu entfernen.

Die Geschworenen waren in dem Prozess den Argumenten des früheren Wrestlers gefolgt, wonach die Veröffentlichung des Videos seine Privatsphäre verletzt und ihm psychisch zugesetzt habe.

(sda/mbü/chb)