Nach der Panne an einer Öl-Pipeline im US-Bundesstaat Kalifornien ist die Ölpest schlimmer als zunächst angenommen. Vor der Küste nahe Santa Barbara erstreckt sich ein 15 Kilometer langer Ölteppich. Umweltschützer sprechen von einer ernsten Bedrohung.

Nach dem Bruch der unterirdischen Pipeline sind nach offiziellen Schätzungen mehrere Hunderttausend Liter Rohöl in den Pazifik geflossen. Lokale und Bundesbehörden waren weiter mit der Reinigung von Stränden und Meer beschäftigt, wie die US-Küstenwache am Mittwoch mitteilte. Der Strand Refugio State Beach rund 30 Kilometer westlich von Santa Barbara musste geschlossen werden.

15 Kilometer breiter Ölteppich

Zunächst war von 80'000 Litern ausgelaufenem Öl die Rede gewesen. Die Leitung mit einem Durchmesser von etwa 60 Zentimetern war am Dienstagmittag (Ortszeit) gebrochen, konnte aber später geschlossen werden.

Laut Küstenwache erstreckt sich ein 15 Kilometer breiter Ölteppich vor der Küste. Er werde mit Hilfe von Schiffen eingegrenzt und abgeschöpft. Von den betroffenen Strandabschnitten werde der verseuchte Sand abgetragen.

Unternehmen zeigt Reue

Verantwortlich ist die Ölfirma Plains All American Pipeline mit Sitz im texanischen Houston. Er bedauere den Unfall zutiefst, sagte der Chef des Unternehmens, Greg Armstrong. Bislang haben die Ermittler keine Ursache für den Bruch der Leitung ausmachen können, die Plains vor mehr als 20 Jahren errichtet hatte.

Im schlimmsten Fall seien geschätzte 400'000 Liter Öl ausgetreten, sagte der zuständige Einsatzleiter der Firma, Rick McMichael. Rund 80'000 Liter könnten den unternehmenseigenen Berechnungen zufolge ins Meer geflossen sein.

Besorgte Umweltschützer

Die Umweltschützerin Linda Krop sagte der Zeitung «Los Angeles Times», sie sei besorgt über die Auswirkungen der Ölpest. Möglicherweise gefährdete diese vorbeiziehende Grauwale, Blauwale sowie die bereits bedrohten Buckelwale.

Doch auch seltene Seevögel sowie bedrohte Arten an Land seien in dieser biologisch so vielfältigen Region womöglich gefährdet. Auch die US-Umweltschutzbehörde EPA sprach von einer «ernsten Bedrohung» für die Meeresumwelt. Örtliche Medien veröffentlichten bereits Bilder von toten Meerestieren. Allerdings wiesen die Behörden darauf hin, Zahlen zu verletzten oder getöteten Tieren lägen erst nach den Aufräumarbeiten vor.

(sda/ise)

 

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