Der kanadische Singer-Songwriter Leonard Cohen ist tot. Der Schriftsteller und Musiker starb im Alter von 82 Jahren, wie sein Label Sony Music Canada in der Nacht zum Freitag bestätigte. Cohen sei ein «legendärer Künstler» gewesen.

«Wir haben einen der meistverehrten und produktivsten Visionäre in der Musik verloren», steht auf der offiziellen Facebook-Seite des Künstlers. Demnach wird zu einem späteren Zeitpunkt eine Trauerfeier in Los Angeles stattfinden.

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Mit Literaturpreis geehrt

Geboren wurde Leonard Norman Cohen 1934 in eine jüdische Familie in der ostkanadischen Stadt Montreal hinein. Schon als Kind lernte er Gitarre spielen und hatte bald Auftritte in Cafés und Clubs, aber die Musik sollte für ihn lange Zeit Nebensache bleiben.

Cohen wollte schreiben, Gedichte und später auch Romane. In den frühen 60er Jahren zog er sich dafür zeitweise völlig auf die griechische Insel Hydra zurück. Viele seiner Veröffentlichungen wurden von Kritikern gefeiert. 2011 bekam er sogar den spanischen Prinz-von-Asturien-Preis für Literatur.

Tiefe Melancholie

Aber in den 60er Jahren reichten ihm die Einnahmen aus dem Schreiben nicht zum Leben. Also zog Cohen Ende der 60er Jahre nach New York und nahm die Musik wieder auf – bald mit grossem Erfolg. Seine rauchige Stimme wurde zum Markenzeichen, den schwarzen Hut tief in die Stirn gezogen war er stets umgeben von einer Aura tiefster Melancholie.

Alben wie «Songs of Leonard Cohen» (1967), «Songs of Love and Hate» (1971) und «Death of a Ladies' Man» (1977) beeinflussten ganze Generationen von Musikern, Songs wie «Suzanne», «So Long, Marianne», «First We Take Manhattan (Then we take Berlin)», «Hallelujah» und «Chelsea Hotel #2» gelten längst als Klassiker.

Fleissig bis zuletzt

Erst Mitte Oktober hatte Cohen kurz nach seinem 82. Geburtstag das dritte Studioalbum in nur fünf Jahren veröffentlicht. Auf der Platte «You Want It Darker» machte er sich bei aller Kreativität Gedanken über die eigene Sterblichkeit.

Viele Stars trauern um Cohen, so auch Russell Crowe:

(sda/jfr)