Mit dem aktuellen Konsumverhalten ist das eine Herkulesaufgabe. Schon heute ist klar, dass dies in der Schweiz 2020 nicht gelingen wird. Denn das Coronavirus hat alle Planungen der Hersteller und Importeure über den Haufen geworfen. Geschlossene Showrooms, heruntergefahrene Produktion, Zulieferer, die nicht produziert haben, damit verschobene Neueinführungen: Damit ist Planungssicherheit schlicht unmöglich. Und es ist mit Lenkungsabgaben für Hersteller und Importeure in Millionenhöhe zu rechnen.

Dennoch wird die Elektromobilität in Zukunft eine wesentliche Rolle im Mobilitätsangebot in Europa spielen. Aktuell ist diese Technologie diejenige, die in der «Well to wheel» Betrachtung am wenigsten CO2 emittiert. Aber: Es gibt verschiedene Ressentiments gegen diese Technologie, die meist der Versorgungssicherheit geschuldet sind. Für die Kunden, die sich gewohnt sind, bisher innert Minutenfrist ein Auto zu betanken, ist das Thema Laden von grosser Bedeutung: Das Laden eines Elektrofahrzeugs dauert deutlich länger, je nach Lademöglichkeit von 20 Minuten bis zu mehreren Stunden. Zudem ist die Ladeinfrastruktur schweiz- und europaweit noch im Aufbau, verschiedene Technologien und verschiedene Bezahlsysteme sorgen für Unsicherheit.

Wenn Elektrofahrzeuge also erfolgreich sein sollen, dann müssen alle interessierten Kreise national und international an einem Strick ziehen und eine entsprechende einheitliche Infrastruktur bereitstellen. Erste Bestrebungen zeigen Wirkung: So arbeiten verschiedene Autokonzerne, unter anderem die Volkswagen AG, im Bereich Schnellladeinfrastruktur in Europa zusammen und haben mit Ionity ein Schnellladenetz aufgebaut, auch haben sie sich für Europa für einen Schnellladestandard geeinigt. Doch reicht dies noch nicht. Nun müssen Netzbetreiber, öffentliche Hand, Vermieter, Arbeitgeber, Hersteller und Importeure gemeinsam auch in eine einheitliche Ladeinfrastruktur am Wohn- und Arbeitsort investieren. Für Morten Hannesbo, CEO der AMAG ist darum klar: «Wir müssen unseren Kunden mehr bieten als nur ein E-Auto zu verkaufen, unsere Verkäufer werden zu Mobilitätsberatern. Gemeinsam mit Partnern kümmern wir uns zukünftig auch um die Ladeinfrastruktur – damit unsere Kunden, die mit einem E-Auto unterwegs sind, ein gutes und sicheres Gefühl haben.»

Elektromobilität: eine neue Zeitrechnung für Europa

In Europa müssen Autohersteller den Flottenverbrauch auf 95 g CO2/km senken. Deshalb werden Elektroautos eine grosse Rolle spielen. Damit das klappt muss eine einheitliche Infrastruktur bereitstehen.

The new Volkswagen ID.3
Quelle: ZVG