Grossmutter hat mich als Kleinkind mit Pudding wieder aufgepäppelt – so erzählt es meine Mutter. Wir wohnten damals in Istanbul, wo ich geboren wurde. Eines Tages habe ich anscheinend einfach nichts mehr essen wollen. Meine Mutter entschied, mit mir zu ihrer Mutter nach Bauma im Zürcher Oberland zu reisen. Grossmutters Pudding löste das Problem, und ich blieb einige Wochen im Urlaub bei ihr. Während meiner gesamten Kindheit blieb Pudding eine Vorliebe, aber als Erwachsener ist sie verblasst.

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Bis ich vor kurzem im Hotel Bürgenstock war, wo das Kochbuch «Seven Kitchens» von Mike Wehrle präsentiert wurde, dem Chefkoch des Fünfsterneresorts mit seinen sieben Restaurants. Dazu gehört auch das «Verbena» im Waldhotel. Dort sprach ich mit einer Ernährungsberaterin unter anderem über die Einschlafprobleme meiner Tochter. Sie riet mir zu Pudding. Der Kakao habe viel Magnesium (500 mg pro 100 g) und helfe beim Einschlafen. Das Rezept für sieben Portionen à 100 g: 5 dl Wasser, 2 EL Kakaopulver, 1 EL Zucker, 1 Prise Salz, 4 EL Speisestärke, 1,5 dl Sahne. Dazu nach Belieben Orangen- und Zitronenschalen, Zimt, Ingwer und Kardamon. Alle Zutaten kalt in einen Topf geben und unter Rühren zum Kochen bringen, 4 bis 5 Minuten leicht köcheln lassen, in Förmchen füllen und über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Die Begeisterung des Töchterchens hält sich bisher in Grenzen, aber ich arbeite noch daran, die hautartige oberste Schicht des Puddings so dick hinzubekommen, wie es meiner Grossmutter gelang. Das liebte ich als Kind am allermeisten.

Harry Büsser kocht Pudding

Ich arbeite noch daran, dass mein Pudding so gut wird, wie der von Grossmutter einst war.

Quelle: ZVG
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