Das Wirtschaftswachstum in Deutschland lag 2016 bei 1,9 Prozent. Für das Jahr 2017 sind die Aussichten jedoch getrübter: Es könnte sich fast halbieren und bei 1,1 Prozent auslaufen. Der Grund sind die zunehmenden Unsicherheiten auf den Weltmärkten, die den Ausfuhren einen Dämpfer versetzen könnten. Auch die aufkommende Inflation und damit einhergehend eine geringere Nachfrage nach Krediten kann zu einer Verlangsamung der Wirtschaft beitragen.

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Der Handel mit den USA könnte durch die angekündigte Abschottung erheblich belastet werden. Der zunehmende Populismus der anstehenden Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland könnte das Euroland in eine gewaltige Krise stürzen. Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte sich in diesem schwierigen Umfeld als sicherer Hort der Solidität erweisen. Sie wird auch in 2017 die Zinsen nicht erhöhen sondern weiter bis April an ihrem Ankaufprogramm von Staatsanleihen festhalten.

Der Leitzins bleibt auch in naher Zukunft bei null Prozent und nimmt daher Abstand zu den USA, die im Dezember die Zinsen um, 0,25 Prozent auf 1,125 Prozent erhöht haben. Dies schwächt zunächst die Eurowährung, aber hat enorme Vorteile für den Export von Waren aus der Eurozone in die anderen globalen Märkte.

Ein Hindernis für das Wirtschaftswachstum ist der Mangel an geeigneten Fachkräften. Leider ist das Heer der unqualifizierten Arbeitslosen noch sehr hoch und bedarf dringend einer Nachqualifizierung. Kleine Abschmelzungen von diesem Sozialberg bringen keine zusätzlichen Impulse für den Arbeitsmarkt. Es ist zu hoffen, dass der private Konsum weiter eine Stütze und Wachstumstreiber bleibt, so wie im zurückliegenden Jahr mit fast einem Prozent des Wirtschaftswachstums.

Trumponomics schaffen neues Wirtschaftswachstum

Die grosse Hoffnung für den europäischen Aussenhandel sind die USA. Da sie vergangenes Jahr nur 1,6 Prozent Wachstum erreicht haben, erwartet man von der neuen Regierung einen gewaltigen Impuls. Die angekündigten Trumponomics, die den früheren Reaganomics gleichen, sollen das Wirtschaftswachstum auf fast 2,5 Prozent hochtreiben. Mit kräftigen Senkungen der Einkommenssteuern und die Schonung der Unternehmen durch eine geringere Belastung, könnte dieses Zusammenwirken ein wichtiger Eckfeiler für den Aufschwung sein.

Die geplanten Investitionen in die Infrastruktur und die zunehmende Beschäftigung werden die Konjunktur zusätzlich stimulieren. Durch die weitere Einstellung von Mitarbeitern, die somit in Lohn und Arbeit kommen, steigt auch der Konsum an, denn er ist für die grösste Volkswirtschaft der Welt nach wie vor ein wichtiger Wirtschaftsindikator.

Steigender Ölpreis bringt Schub für die US-Wirtschaft

Ein grosses Hindernis im Jahr 2016 war der weltweit niedrige Ölpreis. Obwohl er anderen Volkswirtschaften genutzt hat, war es eine Bremse für die USA, da sie auf gewaltigen Lagerbeständen ihres selbst ausgebeuteten Öls festsassen. Seit Jahren ist ihr gewonnenes Öl aus Schieferschichten mittels Fracking wegen der fallenden Ölpreise auf dem Rückmarsch und in riesigen Tanks gehortet. Diese zusätzliche Ölförderung schafft enormen Raum für die von der neuen Regierung angekündigten Investitionen, da man nicht auf ausländische Energieeinfuhren angewiesen ist.

Mit einem Ansteigen der Rohölpreise können die USA zu neuer Stärke zurückkommen und andere Volkswirtschaften dadurch anregen. Das Öl sorgt somit künftig für niedrige Produktionskosten und bringt einen zusätzlichen Schub für die geschundene US - Wirtschaft.

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