Im Testcenter ist es drückend warm, ein lautes Summen liegt in der Luft, dicke Rohre schlängeln sich durch die hohe Halle. An ihrem Rand dröhnt eine mannsgrosse Pumpe vor sich hin. Es ist ein Prototyp, 18 Stunden lang wird er getestet. «Für welche Anwendung ist die Pumpe?», will Sulzer-Chefin Suzanne Thoma wissen. Entsalzung, kommt die Antwort von den Mitarbeitern der Werkleitung. Die Anlage sei gerade aus Winterthur geliefert worden, erste Tests zeigten, dass der Wirkungsgrad noch besser sei als berechnet. «Das ist super!», freut sich Thoma. «Damit können wir dem Preiskampf entgehen!»
Zweieinhalb Jahre nach Amtsantritt ist die CEO und VR-Präsidentin des Schweizer Industriekonzerns noch immer steil unterwegs auf der Lernkurve. «Ich versuche, dahin zu gehen, wo das wahre Leben stattfindet – nicht nur in die Büros mit den Powerpoint-Präsentationen», sagt sie. 15 bis 17 der weltweit 160 Standorte besucht sie pro Jahr, verwendet ein Drittel ihrer Zeit für Reisen. Aber sie ist zum ersten Mal in Bruchsal, einem malerischen Städtchen mit 40'000 Einwohnern und Barockschloss nördlich von Karlsruhe. Jetzt verbringt sie hier einen halben Tag am Deutschland-Sitz von Sulzer Flow Control und im Produktionswerk mit 400 Mitarbeitern: Pumpen für die Wasserindustrie, für Öl und Gas und für Atomkraftwerke werden hier produziert und in die ganze Welt exportiert.