Zeitgefühl, das wissen wir, ist alles andere als verlässlich. Da sind zwar die objektiven Parameter wie Sonnenauf- und -untergang, der Schulgong zwischen Unterrichtsstunden, der knurrende Magen, der daran erinnert, dass einige Stunden verstrichen sind. Doch vielmehr ist das Zeitgefühl von Empfindungen geprägt. Nicht ohne Grund existieren die Worte «lang-» und «kurzweilig». Eine Zeitspanne, obgleich von exakt der selben Dauer, kann sich ins Unendliche dehnen (wenn wir auf die U-Bahn warten) oder an uns vorbeirasen (wenn wir uns amüsieren).

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Und weil auf das Gehirn in dieser Hinsicht kein Verlass ist, gibt es Zeitmesser. Die mehr Druck auf uns ausüben, als uns bewusst ist. Der Dichter W. G. Sebald beschrieb die Macht von Uhren einmal als das «Vorrücken dieses, einem Richtschwert gleichenden Zeigers, wenn er das nächste Sechzigstel einer Stunde von der Zukunft abtrennt». Im Sinn hatte er dabei eine riesige Uhr, die über der Halle des Bahnhofs von Antwerpen genau im Schnittpunkt aller Blickachsen thront. Wie eine höhere Macht, die uns magisch anzieht.

Es wundert also kaum, dass grosse Marken Zeit in die Entwicklung neuer Modelle investieren. So auch bei Tiffany. Die 25 Varianten umfassende neue Kollektion «CT 60» ist eine Tribut an den Gründer Charles Lewis Tiffany und zugleich eine Zeitreise. Denn ihr Design ist inspiriert von einer goldenen Tiffany-Uhr, die 1945 dem damaligen U.S.-Präsident Franklin D. Roosevelt geschenkt wurde. 60 Jahre sind seitdem vergangen.

Ob das nun viel oder wenig ist? Albert Einstein hat einmal gesagt: «Wenn man mit einem netten Mädchen zwei Stunden zusammen ist, hat man das Gefühl, es seien zwei Minuten; wenn man zwei Minuten auf einem heissen Ofen sitzt, erscheint es wie zwei Stunden.» Oder sie nehmen die Zeit einfach selbst in die Hand und sehen jede Minute, genau wie einst der Tiffany-Gründer, als «60 Sekunden voller Möglichkeiten».

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