Rohstoffe setzten zuletzt ihren starken Aufwärtstrend fort und verbuchten - Industriemetalle ausgenommen - sektorenübergreifend Gewinne. Gegen Ende einer erneut positiven Woche lösten jedoch Gewinnmitnahmen einigen Verkaufsdruck aus. Gründe hierfür sind eine Kombination aus überkauften Rohstoffen und eines sich erholenden US-Dollars, der einige Verluste im Nachgang der schwachen US-Arbeitsmarktzahlen vom 3. Juni wieder gutgemacht hat.

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Edelmetalle erhielten durch ein angespanntes Zinsumfeld zusätzlichen Auftrieb. Verstärkt wurde dies durch steigende Risikoaversität gegenüber Aktien in Kombination mit wachsender Inflation aufgrund steigender Lebensmittel- und Energiepreise. Der Dollar bleibt wichtig, ist jedoch im Vorfeld des Brexit-Votums nicht die einzige Unterstützung für Metalle. Der Sektor dürfte weiter im Aufwind bleiben – trotz Gegenwind durch einen stärkeren Dollar.

Gold und Silber profitieren

Unterdessen profitierten Gold und insbesondere Silber weiterhin von zuletzt schwachen US-Arbeitsmarktdaten. Die ursprüngliche Rallye wurde von Erwartungen getragen, dass es im Juni und womöglich im Juli zu keiner Leitzinserhöhung seitens der Fed kommen würde. Hinzu kommen bevorstehende Ereignisrisiken wie ein möglicher Brexit sowie die anhaltende Nachfrage von Investoren nach Alternativen zum kollabierten Anleihenmarkt.

Hedgefonds haben zudem im Vorfeld des US-Jobreports bullische Future-Positionen um ein Drittel zurückgefahren. Die Bemühungen, jene Longpositionen wieder aufzubauen, sorgten für zusätzliche Unterstützung des Sektors. Nachdem das gelbe Metall die Marke von 1.265 Dollar pro Feinunze übersprungen hat, steht nun einem Erreichen der früheren Hochstände des Jahres nicht mehr viel im Wege.

Optimismus in der US-Schieferölindustrie

Nach der anhaltenden Seitwärtsbewegung in den vergangenen Wochen konnten die beiden Ölbenchmarken WTI und Brent wieder zulegen. Andauernde Versorgungsstörungen und reduzierte US-Lagerbestände waren die Haupttreiber hinter dem jüngsten Kurssprung. Diese Entwicklung sorgt auch in der zuletzt arg gebeutelten US-Schieferölindustrie für leichten Optimismus. Der saisonale Rückgang der US-Lagerbestände ist in vollem Gange. In Kombination mit einer gestiegenen Nachfrage der Raffinerien konnte ein kontrasaisonaler Anstieg der Gasbestände sowie der erste erwartete US-Förderanstieg seit März ausgeglichen werden.

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