Mit dem Rücken zur Strasse Auto fahren, den Mitfahrern auf der Rückbank direkt zugewandt: Der deutsche Autohersteller Daimler hat auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas seine Vision eines selbstfahrenden Autos präsentiert.

Konzernchef Dieter Zetsche stellte am Montagabend den Prototypen F015 vor, der zwar noch ein Lenkrad hat, dessen Vordersitze aber drehbar sind. So können sich Fahrer und Beifahrer auf Wunsch den hinten sitzenden Insassen zuwenden, um von Angesicht zu Angesicht miteinander zu sprechen oder zu arbeiten.

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Den Fussgänger im Blick

Der Kühlergrill ist komplett mit blau leuchtenden LEDs bestückt. An den Lichtern kann man zum einen erkennen, ob das Auto gerade autonom fährt oder von einem Menschen gesteuert wird. Doch damit nicht genug: Zum anderen kann das Fahrzeug damit einem Fußgänger zeigen, dass es ihn sieht: Ein kleiner Schwarm leuchtender LEDs kann sich im Einklang mit dem Fußgänger hin und her über den Kühlergrill bewegen.

«Das begehrteste Luxusgut im 21. Jahrhundert werden privater Raum und Zeit sein», sagte Zetsche am Vorabend der offiziellen Eröffnung der Consumer Electronics Show (CES), einer der weltgrössten Messen für Unterhaltungselektronik. Mit seiner Luxuslimousine zeige Daimler, wie sich das Auto vom Fahrzeug hin zum privaten Rückzugsraum wandele.

Kommunikation wird gross geschrieben

Auch technisch wird bei dem Prototypen Kommunikation gross geschrieben. Im Innenraum sind rundum sechs Displays installiert, damit die Passagiere mit dem Fahrzeug und der Aussenwelt kommunizieren können. Das vernetzte Fahrzeug kann über Gesten, Blicke und Berührungen gesteuert werden.

Auch die Konkurrenz ist in Las Vegas

Das Forschungsfahrzeug von Daimler soll bis Freitag auf der Elektronikmesse gezeigt werden. Selbstfahrende Autos sind ein Schwerpunkt auf der Messe. So hatte beispielsweise Audi einen selbstfahrenden Wagen rund 900 Kilometer vom Entwicklungslabor in Kalifornien nach Las Vegas fahren lassen.

(sda/ccr)