Die britische Notenbank beschloss am Donnerstag, den Leitzins bei 5,25 Prozent zu belassen. Die Währungshüter hatten nach 14 Zinsschritten in Folge im September die Füsse erstmals stillgehalten. Die Entscheidung, nun erneut zu pausieren, war intern jedoch umstritten: Der Beschluss fiel mit sechs zu drei Stimmen. BoE-Chef Andrew Bailey hatte Zinssenkungsfantasien jüngst gedämpft. Die Leitzinsen müssten wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum in einer Grössenordnung wie derzeit bleiben, um die Inflation nachhaltig auf den Zielwert von zwei Prozent zu drücken.

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Die meisten von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Ökonomen prognostizierten unlängst, dass die Zinswende wohl bis zum Zeitraum Juli bis September 2024 auf sich warten lassen werde. Die Hochzinspolitik lastet auf der Wirtschaft: Im Oktober schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozent zum September.

Die BoE bekämpft mit ihrer straffen Linie die erhöhte Inflation auf der Insel: Die britischen Verbraucherpreise stiegen im Oktober um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Teuerung liegt damit noch deutlich über dem Zielwert der Notenbank von zwei Prozent. Doch das vor über einem Jahr erreichte 41-Jahreshoch bei der Inflation von 11,1 Prozent ist mittlerweile Geschichte. Die BoE wandelt mit ihrer erneuten Zinspause auf den Spuren der US-Zentralbank Federal Reserve. Diese hatte am Mittwoch ihren Leitzins ebenfalls zum dritten Mal nicht angetastet. Sie beliess ihn in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Zugleich signalisierte sie, dass es 2024 zu Zinssenkungen kommen dürfte. (awp/hzb/ps)