Wie konnte ich nur? Diese Frage wird sich Philipp Rickenbacher in den letzten Monaten oft gestellt haben. Wie konnte er nur René Benko, diesem Blender aus Innsbruck, derart auf den Leim gehen? Wie konnte er ein Klumpenrisiko wagen, nachdem die Bank Julius Bär doch die Risiken reduzieren wollte? Es ist wohl der persönliche Ehrgeiz, welcher Rickenbacher, ETH-Biotechnologe, ins Verderben trieb. Am Donnerstag folgte die Quittung: Er musste als Bär-Chef zurücktreten.

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Rickenbacher war angetreten, um die Bank voranzutreiben, nachdem sie in den Jahren vor ihm das Risikoprofil massiv nach unten adjustiert und einen Teil der Problemkunden von der Kundenliste gestrichen hatte. Doch der (nun Ex-)CEO vergass die Gründe für die Aufräumarbeit, die noch aus der Ära Boris Collardi herrührte. Und war gepackt von den eigenen Ambitionen. Seine Devise: die verwalteten Vermögen in der Bank verdoppeln, von knapp 500 auf 1000 Milliarden, und das bis 2030. «Wir sind im Wachstumsmodus, und solche Ambitionen sind realistisch.»