Die UBS verdiente in der Periode von Januar bis März 2023 unter dem Strich 1,03 Milliarden Dollar, wie die Grossbank am Dienstag mitteilte. Das waren gut die Hälfte weniger als im Vorjahreszeitraum (minus 52 Prozent). Das erste Quartal 2022 war allerdings auch besonders gut gewesen, nämlich das beste Ergebnis seit der Finanzkrise 2007.

Vor Steuern erzielte die UBS im Berichtsquartal einen Gewinn von 1,50 Milliarden (minus 45 Prozent). Die Schätzungen von Analysten gemäss AWP-Konsens wurden mit den Resultaten klar verfehlt. Zu Börsenbeginn bricht die Aktie der UBS um bis 4,9 Prozent ein. 

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Das Ergebnis, das im ersten Quartal belastet hat, könnte sich unter dem Strich als positive News entpuppen. Die Bank erhöhte für Rechtsfälle im Zusammenhang mit dem Geschäft mit Ramschhypotheken aus der Zeit vor der Finanzkrise, sogenannte Residential Mortgage-Backed Securities (RMBS), die Rückstellungen um 665 Millionen Dollar.

Damit zeichnet sich ganz offensichtlich eine baldige Lösung ab. Gemäss CEO Sergio Ermotti sind die Gespräche mit dem US-Finanzministerium «weit vorangeschritten». Ursprünglich war die UBS in der Auseinandersetzung vor Gericht gezogen.

Bei Erträgen von 8,74 Milliarden (minus 7 Prozent) und wegen der zusätzlichen Rückstellung höheren Aufwendungen von 7,21 Milliarden (plus 9 Prozent) ergab sich eine Cost-/Income-Ratio von 82,5 Prozent. Das waren deutlich mehr als im Vorjahr, als diese für Banken wichtige Kennzahl noch bei 70,7 Prozent lag.

Die UBS verzeichnet fast 25 Milliarden Franken an Neugeldern

Anders als bei der Credit Suisse, welche die UBS demnächst übernehmen wird und die im ersten Quartal weiterhin mit hohen Abflüssen zu kämpfen hatte, konnte die UBS im Startquartal 2023 weitere Kundengelder anziehen. Die sogenannten gebührengenerierenden Netto-Neugelder allein in der globalen Vermögensverwaltung lagen bei 20 Milliarden Dollar. Insgesamt flossen der Bank in dieser Sparte 28 Milliarden Dollar (25 Milliarden Franken) zu, wobei 7 Milliarden Dollar in den letzten zehn Märztagen hinzukamen, also nach der Rettung der CS.

Damit verwaltete die grösste Schweizer Bank und bald einzige hiesige Grossbank insgesamt Ende März 4,16 Billionen Dollar an Vermögen. Ende Dezember waren es noch 3,96 Billionen gewesen.

Der neue alte Konzernchef Sergio Ermotti zeigte sich in der Mitteilung angesichts des schwierigen Umfelds im ersten Quartal – mit anhaltender Unsicherheit über die Inflation, die weitere Geldpolitik der Zentralbanken und das Wirtschaftswachstum – zufrieden.

Auch mit Blick in die Zukunft gibt sich die UBS vorsichtig. Die Besorgnis über die Liquidität im Bankensektor sowie geopolitische Spannungen (USA-China, Ukraine-Krieg etc.) würden zu erheblicher Unsicherheit bei der Bewertung von Anlagen und beim Ausblick für die weitere Konjunkturnetzwicklung führen.

(awp/rul/mdm)