Die Deutsche Bank hat sich einem Zeitungsbericht zufolge im Prozess um Geschäfte mit dem Sexualstraftäter Jeffrey Eppstein zu einer Vergleichszahlung von 75 Millionen Dollar bereit erklärt. Damit will das Geldhaus eine Sammelklage beilegen, in der ihr vorgeworfen wird, von dem Sexhandelsring des verstorbenen Hedgefonds-Managers Jeffrey Epstein finanziell profitiert zu haben, berichtete das «Wall Street Journal» am Mittwoch unter Berufung auf Anwälte der Kläger. Das Finanzinstitut hatte zuvor die Abweisung der Klage beantragt. Die Deutsche Bank reagierte nicht sofort auf eine Anfrage von Reuters zur Stellungnahme.

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JPMorgan wehrt sich nach wie vor gegen die Klage und lehnt den Antrag der Frau ab, andere Opfer in einer Sammelklage vertreten zu dürfen.

Deutsche Bank baut Kontrollen aus

Die Deutsche Bank hat kein Fehlverhalten zugegeben, sagte eine Person, die mit der Vereinbarung vertraut ist. Die Bank sagte, sie habe ihre Kontrollen verstärkt.

«In den letzten Jahren hat die Deutsche Bank beträchtliche Fortschritte gemacht, um eine Reihe von Problemen aus der Vergangenheit zu beheben, einschließlich der Investition von mehr als 4 Milliarden Euro, um unsere Kontrollen sowie die Ausbildung und die operativen Prozesse zu verbessern», sagte Dylan Riddle, ein Sprecher der Bank, in einer Erklärung. «Ausserdem haben wir unser Team zur Bekämpfung von Finanzkriminalität auf 1.900 Mitarbeiter aufgestockt.»

Epstein hatte sich 2008 schuldig bekannt, eine Minderjährige zur Prostitution gezwungen zu haben. Er erhielt dafür eine 18-monatige Haftstrafe. Nach einer erneuten Festnahme wegen Vorwürfen des Sexhandels nahm er sich im August 2019 in der Untersuchungshaft im Alter von 66 Jahren das Leben.

Epstein war von 1998 bis 2013 Kunde bei JP Morgan. Nachdem die Bank die Verbindung zu ihm abgebrochen hatte, verlegte er seine Konten bis 2018 zur Deutschen Bank.

(reuters/bloomberg/rul)

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