Sie kam als Hoffnungsträgerin, konnte aber am Ende nicht viel bewirken: Francesca McDonagh, Chief Operating Officer der Credit Suisse, wird die Grossbank Mitte Monat verlassen. Das teilte Credit-Suisse-Chef Ulrich Körner in einem internen Memo mit, das der «Handelszeitung» vorliegt und über das auch andere Medien berichteten. Laut Quellen aus ihrem Umfeld hat sie einen CEO-Job bei einem anderen Finanzinstitut in Aussicht, den sie Anfang nächstes Jahr antreten werde. Welcher das ist, ist derzeit noch unklar.

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Einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für die Irin wird es nicht mehr geben, ihre Aufgaben werden einer Reihe von Managern verteilt, die meisten davon sind von der UBS. McDonagh war innerhalb der CS unter anderem für die Umsetzung des eigenen Sparplans verantwortlich, den die Bank Ende Oktober bekannt gegeben hatte. Diese Aufgabe geht nun auf Dierk von Schuckmann über, er ist der Integrationsverantwortliche der UBS. Nach der Übernahme der CS durch die UBS wird die CS AG zunächst als eigene Rechtseinheit weitergeführt, die Bank hat nach wie vor eine eigene Geschäftsleitung unter der Leitung von Ulrich Körner, der auch Mitglied des Top-Managements der UBS ist.

Managerin mit Sanierungserfahrung

Vor McDonagh hatten bereits andere Geschäftsleitungsmitglieder der CS die Bank nach der Übernahme durch die UBS verlassen. Direkt nach dem Closing hatten bereits Finanzchef Dixit Joshi, Investmentbank-Co-Chef David Miller oder Chefjurist Markus Diethelm den Hut genommen.

McDonagh war mit viel Vorschlusslorbeeren vor rund einem Jahr zur CS gekommen. Die Irin hatte zuvor die Bank of Ireland saniert und sich damit einen Namen gemacht. Bei der CS sollte sie zunächst das Geschäft in Europa, im Nahen Osten und in Afrika leiten, Bank-Chef Körner machte sie dann aber zur Chefin des operativen Geschäfts, um den Sanierungsplan umzusetzen.  

Beim Kostensenken kam die CS durchaus voran, doch belastet von Skandalen und Fragen zum Geschäftsmodell verloren die Kunden am Ende das Vertrauen, so dass die Schweizer Regierung am Wochenende vom 19. März die Übernahme der CS durch die UBS orchestrierte.  

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Holger Alich
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