Vor drei Wochen wurde in einer spektakulären Rettungsaktion die Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS besiegelt. Das war der richtige Schritt, wie Bundesrätin Karin Keller-Sutter in einem Interview mit der Zeitung «Finanz und Wirtschaft» sagte.

«Oberstes Ziel des Bundesrats war, die Stabilität der Schweizer Volkswirtschaft und des Schweizer Finanzplatzes zu sichern und eine internationale Finanzkrise zu verhindern», sagte die Finanzministerin in der Samstagsausgabe der Zeitung.

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Immerhin hätten sich die Finanzmärkte seither stabilisiert. «Ein Konkurs der CS am Montagmorgen - das hätte ein Grounding der Schweizer Wirtschaft bedeuten können.» Ihr Departement habe die Entwicklung seit Monaten eng verfolgt, und sich auf verschiedene Szenarien vorbereitet.

«Die zentrale Frage war stets: Wann ist der Zeitpunkt da, an dem die Behörden eingreifen müssen?» Am Schluss sei das durch die Beschleunigung nach dem Konkurs der Silicon Valley Bank beantwortet worden.

Abschluss der Übernahme sei der Hauptfokus

Nun gelte es, die Fusion abzuschliessen, sagte Keller-Sutter weiter. Die UBS trage sowohl die Verantwortung als auch die Hauptrisiken. Zwar übernehme auch der Bund gewisse Risiken, sie würde aber nicht so weit gehen, von einer Staatsgarantie für UBS zu sprechen.

Ohne den Bund hätte es den Deal nicht gegeben. «Allerdings hatte auch die UBS Interesse an einer Lösung zugunsten der nationalen und der internationalen Finanzstabilität. Auch sie hätte als gesunde Bank in Mitleidenschaft gezogen werden können.»

Was die künftige Grösse und Struktur der UBS betrifft, erklärte die Bundesrätin, dass die UBS nach der Übernahme mehr Eigenkapital halten müsse. «Das wird sie eher dazu zwingen, zu schrumpfen.» Sie werde die Risiken in der Investmentbank von CS herunterfahren.

Während der Finanzplatz Schweiz laut Keller-Sutter nicht an Attraktivität verloren hat, schreibt sie den Reputationsschaden weder dem Bundesrat oder der Finanzmarktaufsicht noch der Nationalbank zu, sondern allein der CS. "Die Schweiz wurde durch die Bank in eine unmögliche Lage gebracht."

(sda/rul)
       

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