Der Marktwert der brasilianischen Nu Holdings Ltd. wird bis Ende 2026 auf über 100 Milliarden Dollar steigen. So sehen es zumindest die Analysten von Morgan Stanley, die darauf verweisen, das die Warren Buffetts Berkshire Hathaway Inc. unterstützte, grösste Digitalbank der Welt in ganz Lateinamerika expandiert.

«Die Nubank hat die einmalige Chance, einen grösseren Anteil ihrer Kunden in Brasilien zu gewinnen, indem sie Produkte verkauft, die noch wenig verbreitet sind», schreiben die Analysten und verweisen auf Angebote wie lohnabrechnungsgesicherte Kredite. Ausserdem könne das Management sein Geschäftsmodell in Mexiko, wo Nubank am Donnerstag eine Banklizenz beantragt hat, und Kolumbien erfolgreich wiederholen.

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Nubank, wie der brasilianische Online-Kreditgeber genannt wird, könnte bis Ende nächsten Jahres einen Aktienwert von 16 Dollar und bis Dezember 2026 von 20,9 Dollar erreichen, da das Unternehmen mehr Produkte für Kunden in seinem grössten Markt Brasilien anbietet und auch in anderen Ländern wächst.

Aktueller Marktwert von 38 Milliarden Dollar

Die Aktien von Nubank stiegen am Donnerstag um 5,2 Prozent auf 8,11 Dollar und erreichten damit einen Marktwert von 38 Milliarden Dollar. Die Aktie wird immer noch unter ihrem IPO-Preis gehandelt, da sich einige Anleger fragen, ob das Unternehmen das versprochene Wachstum auch tatsächlich erreichen wird.  Nur ein anderes Unternehmen im MSCI Emerging Markets Latin America Index wird derzeit mit mehr als 100 Milliarden Dollar bewertet: Brasiliens staatlich kontrollierter Ölgigant Petrobras. Brasiliens grösste Bank Itau Unibanco Holding SA erreicht derweil 49 Milliarden Dollar. 

Fast 84 Millionen Kunden

Nubank verzeichnete im zweiten Quartal einen bereinigten Nettogewinn von 262,7 Millionen Dollar und beendete den Berichtszeitraum mit 83,7 Millionen Kunden in Brasilien, Mexiko und Kolumbien. Anfang dieser Woche bezeichnete Jefferies die Bank als «einen der bedeutendsten Disruptoren weltweit» und wies darauf hin, dass sie von einer grossen Gruppe von Menschen profitieren könnte, die von mexikanischen Banken unterversorgt sind. In Brasilien ist Nubank bereits für 27 % der Brasilianer die Hauptbank. (Reuters/hzb/pg)