Dies erklärte Mark Williamson, Global Head of FX and Commodities Partners and Propositions HSBC, in einem Interview. Das neue System erstellt digitale Token, die Goldbarren repräsentieren, die dann über die Single-Dealer-Plattform der Bank gehandelt werden können.

Die HSBC ist nicht die erste Bank, die versucht, Goldinvestitionen mit Hilfe von Blockchain zu vereinfachen. Das Krypto-Startup Paxos schloss sich 2016 mit Euroclear zusammen, um einen Blockchain-basierten Abwicklungsdienst für den Handel auf dem Londoner Goldmarkt aufzubauen. Die Unternehmen lösten die Partnerschaft jedoch im folgenden Jahr auf. Paxos bietet immer noch ein digitales Token an, das mit physischem Gold unterlegt ist, genannt Pax Gold, das laut CoinGecko einen Gesamtmarktwert von 479 Millionen US-Dollar hat.    

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HSBC mit grossem Einfluss auf den Goldmarkt

Was die HSBC von anderen unterscheidet, ist ihr Einfluss auf dem Goldmarkt. Sie ist einer der weltweit grössten Verwahrer von Edelmetallen und einer der vier Clearingstellen auf dem Londoner Goldmarkt, wo täglich Gold im Wert von über 30 Milliarden Dollar den Besitzer wechselt.

Nach Angaben der London Bullion Market Association lagern in den Tresoren im Grossraum London rund 698'000 Goldbarren im Wert von etwa 525 Milliarden Dollar. Trotz seiner enormen Grösse ist der Londoner Goldmarkt immer noch stark auf manuelle Aufzeichnungen angewiesen und wird ausschliesslich ausserbörslich gehandelt.

Durch den Einsatz der Blockchain-Technologie wird der Prozess «schneller und weniger umständlich», da die Kunden das Gold, das sie besitzen, über die Plattform leichter nachverfolgen können, bis hin zur Seriennummer jedes Barrens, so Williamson. Die HSBC plant, ihr System auf andere Edelmetalle auszuweiten, fügte er hinzu.

Digitale Reform des globalen Goldmarktes

Ein Token im neuen System der HSBC entspricht 0,001 Feinunzen, verglichen mit 400 Feinunzen für einen Londoner Goldbarren, so die Bank in einer Erklärung. Das System könnte in Zukunft dazu genutzt werden, Privatanlegern direkte Investitionen in physisches Gold zu ermöglichen, sofern die örtlichen Vorschriften dies zulassen, so die Bank. Der Schwerpunkt wird zunächst auf institutionellen Anlegern liegen. (Bloomberg/hzb/pg)