Schon bei der Umfrage im letzten Jahr konnte sich die Raiffeisen-Gruppe im Gesamtranking als beste Bank für Privatkunden durchsetzen. Daran hat sich auch beim neuen Ranking nichts geändert. In diesem Jahr schafft sie es mit einem Score von 80,5 auf den ersten Platz. Platz zwei belegt die Bank Cler (79,1) und verweist die Migros Bank (78,1) damit auf den dritten Rang. Ein Grund für die starke Platzierung der Raiffeisen dürfte jedoch sein, dass die Gruppe genossenschaftlich und damit regional organisiert ist, jedoch die Ergebnisse zu einem Gesamtscore zusammengefasst werden. So ist zwar jede der 218 Raiffeisenbanken eine juristisch und organisatorisch eigenständige Genossenschaft, das Angebot aller Banken ist jedoch einheitlich.
Regional überzeugt
Grundsätzlich wurden bei der Umfrage von Handelszeitung, Statista und «PME» wieder drei zentrale Dinge abgefragt: die grundsätzliche Zufriedenheit, die Weiterempfehlungsrate und natürlich Loyalität. Gerade bei Letzterem sind die Schweizerinnen und Schweizer in der Regel treue Seelen. Hausbanken sind gesetzt, und die sind in der Regel regional organisiert. Das zeigt sich auch bei den Ergebnissen zu den Geschäftskunden. So dominieren bei den befragten KMU klar die Kantonalbanken. Hier schafft es die Basellandschaftliche Kantonalbank (93,5) vor der Zürcher Kantonalbank (81,7) auf Platz eins. Und auch bei den Grosskunden steht mit der Aargauischen Kantonalbank (92,2) ein Institut an der Spitze des Rankings, das nur regional seine Dienstleistungen und Produkte anbietet.
Doch es ist genau das, was zu den Spitzenpositionen führt. Kundinnen und Kunden schätzen die regionale Verankerung. Ausserdem haben sich die oft viele Jahrzehnte alten Institute als verlässliche Finanzpartner etabliert, was besonders nach dem Aus der Grossbank Credit Suisse ein zentraler Entscheidungsfaktor für Unternehmen ist. Man mag keine Überraschungen. So überzeugen die Kantonalbanken auch in der Befragung in den Kategorien Sparen und Vorsorgen, beim Kredit- und Hypothekenangebot wie auch im Segment Services und Beratung. Auch hier setzen Privat- wie Geschäftskunden in aller Regel auf die Kantonalbank, man kennt sich, spricht miteinander. Es bleibt jedoch abzuwarten, wenn die nachwachsenden Generationen übernehmen. Braucht es dann wirklich noch den persönlichen Kontakt?
Kryptowährungen neu im Ranking
Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr die Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden zum Kryptowährungsangebot der Banken abgefragt. Hier liegt die Zürcher Kantonalbank (75,2) vor der Postfinance (73,4). Die Zufriedenheit mit der ZKB basiert dabei auf dem Fakt, dass sich eine Investition in digitale Assets einfach und bequem gestaltet. So übernimmt die Bank die komplette Verwaltung der Bestände der Kryptowährungen. Das bedeutet, dass Kundinnen und Kunden keine eigene Wallet eröffnen und auch keinen Verlust sicherheitsrelevanter Zugangsdaten befürchten müssen. Gehandelt werden kann über das E-Banking und die ZKB Mobile Banking App 24 Stunden am Tag an sieben Tagen in der Woche. Bei der Postfinance überzeugt hingegen vor allem das breite Portfolio an Kryptowährungen. So kann mit insgesamt 16 verschiedenen Kryptowährungen gehandelt werden. Ebenso bietet sich die Chance eines Kryptowährungssparplans, mit dem sukzessive gespart werden kann.
In der Kategorie «Digitales Angebot» holt sich die Alternative Bank Schweiz die Spitzenposition zurück (89,8). Und bei den Neobanken übernimmt Wise die Führung (85,3). Der Online-Geldtransfer-Service für Fremdwährungen verfügt seit fünf Jahren über einen Sitz im Kanton Zug. Wise bietet grenzüberschreitende Geldüberweisungen und internationale Zahlungslösungen an. Überzeugend sind vor allem die im Vergleich mit anderen Anbietern niedrigen Kosten und Gebühren für Transaktionen auf der ganzen Welt wie auch faire und transparente Wechselkurse.
Grossbank UBS überzeugt nicht
Auffällig ist, dass es die UBS nur in einem Ranking auf Platz eins schafft, und zwar im Tessin bei den Privatkunden (82,5). Ansonsten kann die grösste Bank der Schweiz nicht wirklich überzeugen und schafft es im wichtigsten Ranking – Top-Banken für Privatkunden – nur auf Platz fünf (76,5). Gleiches gilt für die Kategorie Top-Banken für geschäftliche Grosskunden (83,2), wo man im letzten Jahr noch den ersten Platz erreichen konnte. Mitte des Jahres wurden die meisten Kundinnen und Kunden der Credit Suisse final migriert. Und während es bei den meisten Privatkundinnen und -kunden recht gut verlief, gab es einige Unternehmen, die mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Ob das der Grund für die Zurückstufung ist, ist jedoch nicht bewiesen.

