Laut Mitteilung vom Donnerstag beträgt der Gewinn für die Periode von Januar bis März 26,9 Milliarden Franken. Das ist am oberen Ende der Spanne, die die Ökonomen und Ökonominnen der UBS erwartet hatten. Während die Nationalbank auf ihren Fremdwährungspositionen ein Plus von 24,2 Milliarden erzielte, gab es auf dem mengenmässig unveränderten Goldbestand einen Bewertungsgewinn von 4,3 Milliarden. Auf den Franken-Positionen resultierte dagegen ein Verlust von 1,6 Milliarden Franken.

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Die SNB betonte wie üblich, dass ihr Ergebnis überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen und Kapitalmärkte abhängig ist. Starke Schwankungen seien deshalb die Regel und Rückschlüsse vom Zwischenergebnis auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich.

Im vergangenen Jahr 2022 etwa musste die SNB wegen der schwachen Entwicklung an den Finanzmärkten einen massiven Verlust von 132,5 Milliarden Franken ausweisen, wobei bereits das erste Quartal mit minus 32,8 Milliarden tiefrot war. In den Jahren davor erzielte sie dagegen jeweils hohe Gewinne.

Eine Ausschüttung ist wenig wahrscheinlich

Damit im nächsten Jahr eine Ausschüttung möglich ist, muss die SNB 2023 zuerst einen Bilanzverlust von rund 40 Milliarden Franken tilgen. Dazu kommen die Zuweisungen an die Rückstellung für Währungsreserven, die zuletzt rund 10 Milliarden betrugen.

Für eine Minimalausschüttung von 2 Milliarden Franken an Bund und Kantone müsste die SNB demnach einen Jahresgewinn von 45 bis 50 Milliarden machen, für die Maximalausschüttung von 6 Milliarden einen von über 85 Milliarden Franken. Die UBS schätzt aber das jährliche Gewinnpotenzial nur auf 10 bis 15 Milliarden Franken. Das erste Quartal dürfte ein Ausreisser nach oben gewesen sein.

(sda/rul/rop)

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