Diese entwickelt und verwaltet die Immobilien die Immobilien der Signa-Gruppe in Deutschland. Der Berliner Rechtsanwalt Torsten Martini wird zum Insolvenzverwalter bestellt. Die Signa Real Estate Management Germany, die laut Bundesanzeiger 2021 etwa 140 Mitarbeiter hatte, ist innerhalb von René Benkos Firmengeflecht ein Dienstleister, und nicht die Eigentümerin von Signa-Immobilien und -Projekten wie die Münchner Alte Akademie, die Hamburger Alsterarkaden oder das Berliner Hochhaus Stream.

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Risse im komplexen Firmenkonstrukt

Mit den Problemen der Signa Real Estate Management Germany wird jedoch ein weiterer Riss in Benkos komplexem Firmenkonstrukt sichtbar, zu dem in Deutschland etwa die bereits zwei Mal restrukturierte Warenhausgruppe Galeria Karstadt Kaufhof oder der von einem Baustopp betroffene Elbtower in Hamburg gehören. Signa ist auch Miteigentümerin der Warenhauskette Globus.

Baustopp in Hamburg und Insolvenz der Sporthandels-Sparte

Zumindest bei der derzeit ruhenden Wolkenkratzer-Baustelle Elbtower in der Hamburger Hafencity zeichnete sich am Montag ein Lichtblick ab. Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne erwäge einen Einstieg in das Projekt, teilte eine Sprecherin der Kühne Holding AG auf dpa-Anfrage mit. Allerdings gebe es derzeit keine Gespräche mit der Stadt Hamburg. 

Ende Oktober hatte die Sporthandelssparte von Signa Insolvenz angemeldet. Anfang November kündigte Benko unter dem Druck von Mitgesellschaftern seinen Rückzug als Vorsitzender des Beirates der Signa-Holding an, blieb aber über seine Familienstiftung Mehrheitseigentümer. Der deutsche Sanierer Arndt Geiwitz wurde ins Boot geholt und mit weitreichenden Management-Kompetenzen ausgestattet.

Immobilienbranche unter Druck

In Zeiten niedriger Zinsen konnte die Signa-Gruppe kräftig expandieren. Doch die Immobilienbranche hat seit dem Beginn des Ukraine-Krieges mit gestiegenen Bau- und Energiekosten sowie höheren Zinsen zu kämpfen. Wegen der gestiegenen Zinsen kam es bei der Gesellschaft Signa Prime Selection im Vorjahr zu einer Abwertung von 1,17 Milliarden Euro. Laut dem Konzernabschluss der Luxusimmobilienholding waren davon vor allem Objekte in Deutschland betroffen.

Kritik und Fragen zu Milliardär Benko

Mit der Krise von Signa ist auch der 46-jährige Benko erneut in den Fokus von Medien und Politik gerückt. Schon als Teenager begann er in seiner Heimatstadt Innsbruck, Dachböden auszubauen. Mit Hilfe finanzstarker Investoren gelang es ihm, in prestigeträchtige Gebäude wie das Chrysler Building in New York oder das Luxushotel Bauer in Venedig einzusteigen, und zu einem der reichsten Österreicher aufzusteigen. Doch binnen Wochen soll sein geschätztes Vermögen stark geschrumpft sein. Das US-Magazin Forbes hatte Benko Anfang November noch auf 5,6 Milliarden Euro geschätzt, am Montag lag der Wert nur mehr bei 2,6 Milliarden Euro. (awp/mc/pg)