Zwar arbeite der Bank-CEO «nach allen bisherigen Erkenntnissen erfolgreich», seine Vergütung sei jedoch «masslos übertrieben», kritisiert im Vorfeld etwa die Aktionärsvereinigung Actares. Der Lohn von gut 14 Millionen Franken, den UBS-Chef Ermotti für seine neun Monate im Amt 2023 erhielt, sprenge «den üblichen Rahmen», schreibt Actares in einer Mitteilung vom Dienstag.

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Affront gegenüber Aktionären, Regierung und Finanzsystem

In Anbetracht des starken Engagements des Bundes und «potenziell von Steuerzahlenden» nach der Übernahme der CS durch die UBS sei dieser Lohn «komplett unverständlich und ein Affront gegenüber den Schweizer Aktionärinnen und Aktionären, der Regierung und dem Schweizer Finanzsystem». Actares empfiehlt deshalb den Aktionären, an der GV alle Vergütungstraktanden abzulehnen.

Ungenügende Nachhaltigkeitsbestrebungen

Weiter zeigt sich die Organisation aber unzufrieden mit den Nachhaltigkeitsbestrebungen der UBS. So fehle etwa die Verpflichtung zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. Ausserdem müssten die Ziele sobald wie möglich extern validiert werden, um deren Glaubwürdigkeit und Vergleichbarkeit zu stärken. Auch die Genehmigung des Nachhaltigkeitsberichts sei deshalb abzulehnen. Wegen der Wichtigkeit der Klimathematik empfehle die Organisation auch den Lagebericht zur Ablehnung und stellt sich gegen die Entlastung von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung.

Insgesamt lehnt Actares über die Hälfte aller Anträge des Verwaltungsrates ab. Etwas weniger Ablehnung zeigt der Aktionärsvertreter Ethos. Er lehnt mit neun von insgesamt 29 Traktanden rund ein Drittel der Anträge ab. Auch Ethos ist dabei gegen die Annahme des Vergütungs- und des Nachhaltigkeitsberichts.

Anders sehen es die beiden gewichtigen Aktionärsorganisationen ISS und Glass Lewis. Beide empfehlen den Aktionärinnen und Aktionären, sämtliche Traktanden an der GV anzunehmen, darunter auch die Vergütungen von Geschäftsleitung und Verwaltungsrat sowie den Nachhaltigkeitsbericht. (awp/hzb/pg)