Die Finanzierung des nachhaltigen Wandels wird enorme Investitionssummen erfordern. Zu diesem Schluss kommt Goldman Sachs in seinem Green Market Bond Guide.
Sollen 75 Prozent der Weltwirtschaft dekarbonisiert werden – auch ohne Kohle, Erdöl und Erdgas funktionieren – kostet das 3100 Milliarden Dollar pro Jahr. „Der globale Anleihenmarkt wird eine wichtige Investitionsquelle sein“, um diese horrende Summe zusammenzubringen, glauben die Studienautoren um Bram Bos , Global Head of Green, Social and Impact Bonds bei Goldman Sachs.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Neue Chancen für Anleger auf dem Bond-Markt

Die Dekarbonisierung führt zu Investitionen von sehr viel Kapital in neue Technologien und Prozesse. Und nun eröffnen sich laut Goldman Sachs gute Chancen: Der Bond-Markt bietet Anlegern, die den Kohlenstoff-Fussabdruck ihrer festverzinslichen Portfolios reduzieren wollten, bis vor kurzem nur wenige Möglichkeiten. Doch das schnelle Wachstum des grünen Anleihenmarkts «mit durchschnittlich 90 Prozent allein zwischen 2016 und 2021» habe dies verändert, so Bram Bros. Das einstige Nischenprodukt ist zum Mainstream-Produkt geworden. Die Marktexpansion und das wachsende Angebot an Investmentfonds, die grüne Anleihen anbieten, hatten sich als Ergänzung zum Aufbau festverzinslicher Anlagen etabliert.

Drei Schwerpunkte bei Green Bonds im Auge behalten

Der neu erschienene Green Bond Market Guide von Goldman Sachs ist in drei Abschnitte unterteilt. Der erste Abschnitt erläutert die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von grünen und konventionellen Anleihen. Der zweite Abschnitt des Leitfadens beschreibt den Weg grüner Anleihen von der ersten Emission im Jahr 2007 bis zum heutigen breiten und diversifizierten Markt nach. Dieses Kapitel bietet einen detaillierten Überblick über die schnelle Entwicklung grüner Anleihen.

Das Greenwashing-Risiko begrenzen

Im dritten Abschnitt des Leitfadens werden die Möglichkeiten für festverzinsliche Anlagen in grünen Anleihen dargelegt. An dieser Stelle wird auch die Problematik des Greenwashing untersucht – allerdings werden kritische Äusserungen vermieden und keine „schlechten Beispiele“ genannt. Vielmehr empfiehlt Goldman Sachs, Expertisen einzuholen: «Die Auswahl eines Vermögensverwalters mit einem soliden Fundamentalresearch, einer detaillierten Berichterstattung und einem soliden Risikomanagement ist entscheidend.» Darüber hinaus könnten strengere Auswahlkriterien dazu beitragen, potenzielle Greenwashing-Risiken abzuschwächen. Anleger sollten die Anleihendokumentation genau studieren und auf die Nachhaltigkeitsstrategie eines Anleiheemittenten achten.