Eine Idee. Mehr braucht es oft nicht, um ein neues Forschungsprojekt zu starten. In Basel trifft unternehmerisches Denken auf wissenschaftliche Exzellenz. Rund 800 Life-Sciences-Unternehmen mit 33’000 Erwerbstätigen sind heute in der Region aktiv. Sie sorgen nicht nur für ein Drittel der regionalen Wertschöpfung, sondern auch für über die Hälfte aller Schweizer Exporte in diesem Bereich. «Man sieht hier eine ausserordentliche Vielfalt an Aktivitäten», sagt Martina Koch, Leiterin Corporate & Real Estate Banking Basel bei UBS. «Neben den etablierten Firmen sind es auch viele Startups aus dem Umfeld der Universitäten, bei denen oft schon eine Idee genügt, um neue Forschung anzustossen.»
Basel im Fokus internationaler Investoren
Das breite Spektrum an Unternehmen bringt ebenso vielfältige Anforderungen an eine Bank mit sich. «Bei den ersten Schritten Richtung Selbständigkeit benötigen Firmengründer und Startup-Verantwortliche zunächst ein Geschäftskonto und die passenden Karten», erklärt Koch. «Mit dem Wachstum steigen auch die Anforderungen: Es geht um Kapital und um Netzwerke, die längst nicht mehr nur aus der Region stammen.» Investoren agieren heute global, und Basel ist als Life-Sciences-Cluster international bekannt. «Gerade bei Kapitalrunden zeigt sich schnell, wie gut eine Bank weltweit vernetzt ist», so Koch. Branchenveranstaltungen sind für UBS ein wichtiger Treffpunkt, um mit Startups und Gründern ins Gespräch zu kommen, neue Beziehungen aufzubauen oder bestehende zu vertiefen.
Ausgangspunkt jeder Zusammenarbeit ist die spezialisierte Expertise, die Martina Koch und ihr vierköpfiges Life-Sciences-Team mitbringen. «Bei uns ist sogar eine Kundenberaterin mit Life-Science Hintergrund mit an Bord», sagt Koch. «Damit verstehen wir die besonderen Anforderungen dieses Ökosystems sehr gut.»
Denn wer in der Life-Sciences-Branche unterwegs ist, muss früh international – oft sogar global – denken und handeln. Klinische Studien finden nicht nur in der Schweiz statt, sondern auch in Deutschland, den USA oder anderswo. Ebenso international ist die potenzielle Kunden- und Investorenbasis, entsprechend komplex sind die Anforderungen an den Zahlungsverkehr.
Von Anfang an international und global denken und handeln: In der Life-Sciences-Branche muss man von Beginn an sehr international sein. Dr. Marija Plodinec, CEO und Mitbegründerin von ARTIDIS, kann dies aus eigener Erfahrung bestätigen: «Gerade für ARTIDIS war es äusserst wichtig, dass wir auch in Nordamerika eine zuverlässige Bankpartnerin haben. UBS konnte uns mit ihrem Swiss Desk in New York erheblich dabei helfen, unsere Geschäftstätigkeiten in Nordamerika aufzubauen. Die UBS-Mitarbeitenden vor Ort haben unsere Bedürfnisse und Wünsche hervorragend umgesetzt.»
«Wir decken die ganze Welt in allen wichtigen Hubs ab», erklärt Koch. «Von Frankfurt über Nordamerika und Singapur bis hin nach Hongkong» Für viele Unternehmen – ob im Aufbau oder bereits in der Expansionsphase – ist es zentral, diese Prozesse effizient über ihre E-Banking-Systeme abwickeln zu können, inklusive Fremdwährungen und internationalem Zahlungsverkehr.
Die Life-Sciences-Branche ist auch deshalb besonders, weil es oft lange dauert, bis erste klinische Tests erfolgreich verlaufen. Vor allem in den frühen Phasen sind die Erfolgsaussichten gering. «Gerade dann braucht es starke Sparring-Partner mit dem nötigen Verständnis für solche Situationen», sagt Martina Koch. «Zudem braucht es flexible, innovative Lösungen wie zum Beispiel Leasingmodelle, mit denen sich Zwischenphasen überbrücken lassen, bis erste Erfolge sichtbar werden.»
«Frühe Forschungsphasen brauchen Partner, die Geduld mitbringen und flexible Finanzlösungen bieten.» Martina Koch, Leiterin Corporate & Real Estate Banking Basel bei UBS
Vom Labor auf das Börsenparkett
Ein Beispiel sind sogenannte «Orphan Drugs», also Medikamente zur Behandlung seltener Krankheiten. Hier braucht es nicht nur langfristig orientiertes Investorengeld, sondern auch finanzielle Expertise, um den Erfolg bei den Kapitalgebern zu optimieren. Etwa durch die gezielte Vorbereitung auf eine Übernahme oder einen Börsengang (IPO).
Von solchen Erfolgen kann Martina Koch mit ihrem Team gleich mehrere aufzählen, etwa die Übernahme von NBE Therapeutics mit Sitz in Basel durch Boehringer Ingelheim im Jahr 2020. «Davon profitierten nicht nur die beteiligten Unternehmen, sondern auch der Standort Basel insgesamt», sagt Koch. So wurde in der Folge ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum in der Region aufgebaut.
Ein ähnliches Bild zeigte sich bei T3 Pharma: Auch dieses Schweizer Biotech-Startup wurde 2023 von Boehringer Ingelheim übernommen. Ein weiteres Beispiel ist der Börsengang von BioVersys im Februar 2025 in einem schwierigen Marktumfeld.
Basel ist nicht nur ein führender Standort der Life-Sciences-Branche, sondern spielt auch im internationalen Güterverkehr und Tourismus eine zentrale Rolle. Über die Rheinhäfen ist die Stadt bedeutender Knotenpunkt für die Binnenschifffahrt. «Basel ist ein wichtiger Start- und Zielort im Passagierverkehr auf dem Rhein», sagt Martina Koch, Leiterin Corporate & Real Estate Banking Basel bei UBS. Mehr als 100’000 Schiffstouristinnen und -touristen beginnen oder beenden hier ihre Flussreise.
Im Register der schweizerischen Seeschiffe beim Grundbuch Basel-Stadt sind aktuell rund 240 Flussschiffe eingetragen. «In einem so internationalen Umfeld ist internationale Erfahrung gefragt», betont Koch. «Das gilt etwa bei der Finanzierung von Schiffen oder beim Management von Zahlungs- und Währungsthemen.»
Wenn 90 Prozent im Unternehmen stecken
Viele Firmengründer und Firmengründerinnen werden im Laufe der Zeit auch privat zu Kunden der Bank. «Wir verstehen uns als Unternehmerbank und begleiten unsere Kundinnen und Kunden mit einem spezialisierten Team von der Gründung bis zum späteren Erfolg», erklärt Martina Koch. Denn oft liegt der Fokus ganz auf dem Unternehmen: «Oft halten Unternehmer*innen bis zu 90 Prozent ihres Vermögens in der Firma. Themen wie Risikovorsorge für die Familie oder der Umgang mit dem privaten Vermögen rücken da rasch in den Hintergrund.»
Viele erfolgreiche Unternehmer*innen bleiben überdies nicht bei einem Projekt. Sie steigen als Geldgeber*innen und Business Angels in neue Startups ein, und oft steht die nächste Life-Sciences-Gründung bereits in den Startlöchern. Spätestens wenn es um das Firmenkonto, E-Banking oder die internationale Zahlungsabwicklung geht, ist erneut die Unterstützung einer global vernetzten Bank mit fundierter Branchenkenntnis gefragt.