Das Thema war die Lage der US-Wirtschaft – und da wurde Elon Musk konkret. Im Interview mit «Wall Street Journal»-Chefredaktor Matt Murray fragte er zurück: «Konzentrieren sich die CEOs der amerikanischen Konzerne genug auf Produktverbesserungen? Ich denke, die Antwort ist nein.»

Sein Rat laute: «Verbringt weniger Zeit mit Finanzen, verbringt weniger Zeit in Sitzungsräumen und weniger Zeit mit PowerPoint. Und verbringt mehr Zeit damit, Euer Produkt so toll wie möglich zu machen.» 

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Im WSJ-Fernsehinterview, veröffentlicht an diesem Mittwoch, bot der Erfolgsunternehmer auch eine Erklärung, weshalb sich die Konzernleitungen stärker mit Finance als mit ihren Produkten und ihren Dienstleistungen beschäftigten: ihre Herkunft, ihre Ausbildung. Die Dominanz der Business-School-Denke. «There's a MBA-ization of America», so Musk

«Fragt euch immer: Ist euer Produkt so toll, wie es sein könnte? Wahrscheinlich nicht.»

Elon Musk, Unternehmer

Doch dabei drehe sich der Zweck eines Unternehmens nicht um die Finanz-Seite. Vielmehr sei eine Firma eine Zusammenkunft von Menschen, um Produkte und Services zu kreieren. Und der Gewinn sei nichts anderes als die Tatsache, dass der Output am Ende mehr wert ist als die Inputs.

Mehrfach wiederholte Musk also seinen Ratschlag an die Unternehmenschefs: Verbringt weniger Zeit in Sitzungsräumen, weniger Zeit mit Spreadsheets und mehr Zeit in den Fabriken oder bei den Kunden.

«Ich rate immer: Macht einen Schritt zurück und fragt euch: Ist euer Produkt so toll, wie es sein könnte? Wahrscheinlich nicht. Was könntet ihr also tun, um es grossartig zu machen?» 

Man rede ja dauernd von breakthrough innovations, aber letztlich sei vor allem entscheidend, dass ein Unternehmen sein Produkt stetig verbessert.

Er selber arbeite auch besser – und mache weniger Fehler – in Situationen, wo er sich mit den Autos oder den Raketen selber beschäftigt als in den Conference Rooms.

Dass er ständig bei der Produktion vor Ort sei, sei kein Zeichen des Misstrauens. Doch es sei in der Wirtschaft halt wie im Krieg: Wenn der General selber an der Front ist, kämpfen die Soldaten besser. Und: «Keiner will für den Prinzen im Palast bluten.»

Musk selber hat einen Bachelor-Abschluss in Volkswirtschaftslehre und Physik, erworben an der University of Pennsylvania in Philadelphia. Danach wechselte er kurz an die Stanford University, um einen Ph.D.-Abschluss in Physik zu machen, brach das Projekt aber schon nach wenigen Tagen ab, um sein erstes Unternehmen zu gründen.

(rap)