Die Anforderungen sind klar: Kandidatinnen müssen sich für ein MBA-Programm qualifiziert haben, können die Ausbildung aber nicht finanzieren. Sie werden durch die Stiftung MBA for Women über Stipendien oder vorzugsweise Darlehen unterstützt. «Wer einen MBA erfolgreich abschliesst, hat gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt und sollte zur Rückzahlung in der Lage sein», erklärt Initiantin Mirjam Staub-Bisang (Bild).

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Der Stiftungsrat der MBA for Women Foundation ist prominent besetzt: neben Franz Humer, Roche-Präsident und Insead-Absolvent, mit Nestlé-Verwaltungsrätin Carolina Müller-Möhl oder Harvard-Professorin Iris Bohnet. Staub-Bisang rief die Stiftung letztes Jahr zu ihrem 40.  Geburtstag ins Leben. Die Ehefrau von Banker Martin Bisang ist überzeugte Karrierefrau. Die promovierte Juristin arbeitete in der Anwaltskanzlei Schellenberg Wittmer, bei der Commerzbank und im Investment Banking bei Merrill Lynch. Heute ist sie Managing Partner ihrer Asset-Management-Firma Independent Capital Management – und erwartet das dritte Kind. Ihren MBA hat sie an der Insead in Fontainebleau gemacht, wo sie sich unter motivierten und international orientierten Leuten «wohlfühlte wie selten».

«Aufgrund meiner positiven Erfahrungen mit dem MBA möchte ich auch anderen jungen Frauen diese Ausbildung ermöglichen», sagt sie. «Für mich bildete der MBA einen wesentlichen Grundstein zum beruflichen Erfolg.»

Im Rahmen ihres Unternehmens engagiert sie sich auch mit der Auflegung eines Mikrofinanzfonds, der Frauen in Asien eine unternehmerische Tätigkeit erlaubt. Die Förderung von Frauenkarrieren liege ihr «echt am Herzen». Der Anspruch auf berufliche Verwirklichung sei ihr «sozusagen in die Wiege gelegt worden». Staub-Bisangs Mutter war Unternehmerin mit einer Ausbildung zur Maschineningenieurin, in den fünfziger Jahren eine Ausnahmeerscheinung.

Die Resonanz sei bisher gut, so Staub-Bisang, die Stiftung erhalte Bewerbungen aus aller Welt. Ein erstes Darlehen an eine Kandidatin aus Kanada wird wohl im September vergeben. Nur aus der Schweiz hat die Stiftung noch keine Anfragen bekommen. Staub-Bisang: «Ich bedaure das sehr, denn ich würde mich freuen, wenn wir dazu beitragen könnten, dass mehr Schweizer Frauen einen MBA an internationalen Eliteschulen abschliessen.» Immerhin suchen Schweizer Firmen Frauen, die Führungspositionen wahrnehmen können. ( www.mbaforwomen.ch )