Leaderwechsel in der Rangliste der bestverkauften Schweizer Motorräder: Harley-Davidson löste 2011 den langjährigen Marktleader Yamaha ab. Harley konnte im Rennen um denSpitzenplatz 3427 Bikes immatrikulieren lassen (+20,7 Prozent gegenüber Vorjahr), Yamaha deren 3303 (+13,2 Prozent). Gesamthaft wuchs der Schweizer Motorradmarkt, wie die «Handelszeitung» in ihrer neusten Ausgabe schreibt, im letzten Jahr um 16,2 Prozent auf 23 088 neu verkaufte Motorräder.
 
Ausschlaggebend für den Erfolg der amerikanischen Marke Harley-Davidson sind verschiedene Faktoren. Da ist zum einen das relativ hohe Durchschnittsalter der Schweizer Motorradfahrer, die mit 50 und mehr Jahren eine relaxte Sitzposition und einen gemütlichen Fahrstil bevorzugen. Dazu kommt das einzigartige soziale Netzwerk, die sogenannten Harley Owners Group (HOG), das den Mitgliedern vielseitige Aktivitäten und ein fast familiäres Ambiente bietet. Der wichtigste Faktor ist jedoch die Modellpolitik, mit der Harley- Davidson die aktuellen Bedürfnisse der Kunden perfekt abdeckt.
 
Auch BMW auf dem Vormarsch

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Eine Rangverschiebung gab es auch auf dem dritten Platz. Honda, das die Verkäufe um 3,9 Prozent steigerte, musste sich von BMW überholen lassen. Die Münchner wuchsen um 26 Prozent. Die Weissblauen liegen mit 2992 Verkäufen neu auf Rang 3, Honda mit 2714 Maschinen auf Rang 4.
Das Ziel, seit langem wieder einmal mehr als 2000 Motorräder zu verkaufen, hat Kawasaki 2011 deutlich übertroffen. Die Japaner haben sich um 17,4 Prozent steigern können und belegen nun mit 2251 Maschinen Rang 5.
 
Emotionen versprechen Verkaufserfolg

Ebenfalls deutlich zugelegt und je einen Rang gewonnen haben Triumph und Ducati. Der massive Zuwachs der beiden widerspiegelt die momentane Nachfrage von emotional starken Produkten, wie sie in jüngster Zeit vorwiegend von westlichen Marken produziert werden. 1566 Motorräder hat Triumph im vergangenen Jahr verkauft. Das ist fast genau ein Drittel mehr als 2010.

Noch beeindruckender ist die Steigerung von Ducati, die nun mit 1455 Verkäufen knapp hinter Triumph liegt und das Volumen im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppeln konnte. Im Vergleich zum Leader Harley-Davidson, der 14,8 Prozent Marktanteil ausweist, liegen die entsprechenden Volumen der beiden Aufsteiger mit 6,8 respektive 6,3 Prozent allerdings noch auf überschaubarem Niveau.
Vor sieben Jahren hatte Suzuki hierzulande noch 2750 Motorräder verkauft und damit hinter Honda und Yamaha Platz 3 in der Hitliste der Motorradhersteller belegt. 2011 waren es gerade mal noch 1385 Stück – knapp die Hälfte. Mit minus 17,1 Prozent ist die japanische Marke die grosse Verliererin des letzten Jahres.Entgegen allen Trends hat Suzuki in den letzten Jahren vorwiegend auf das Supersport-Segment gesetzt und dabei die wichtigen Trends wie Naked Bikes und Reise-Enduro vernachlässigt.
 
Der beliebteste Töff kommt aus München

Beliebtestes Modell war 2011 einmal mehr die BMW R 1200 GS. 669 Schweizerinnen und Schweizer entschieden sich für die vielseitige Reise-Enduro mit dem 1200-Kubikzentimeter- Boxermotor. Die nachfolgenden drei Plätze der Hitliste 2011 werden von unterschiedlichen Modellen der erstarkten Mittelklasse belegt: Rang 2 von der Forty-Eight von Harley-Davidson (549 Stück), Rang 3 vom aggressiven Streetfighter FZ8 (479 Stück) und Rang 4 vom preiswerten  Allrounder XJ6 (458 Stück) – beide von Yamaha. Mit der R 1200 R (363) gelingt es BMW, ein zweites Modell in den Top 5 zu platzieren. Bestseller von Honda ist die Hornet (320 Stück) auf Rang 6. Und mit den Modellen Diavel (Rang 7, 302 Stück) und Multistrada (Rang 8, 300 Stück) schafft Ducati mit zwei Neuheiten auf Anhieb den Sprung in die Hitliste der ersten zehn.

Lesen Sie mehr zum Thema in der neuen Ausgabe der Handelszeitung, ab Donnerstag am Kiosk.