Der Eventkalender der Business-Community ist so voll wie nie. Ein Apero reiht sich an den Firmenevent. Eine Abendveranstaltung an die nächste. Und immer wieder nach den grossen Teamevents wird auf Social Media heraustrompetet, wie anders, wie viel besser, wie viel schöner diese analoge Veranstaltung im Vergleich zu virtuellen Events gewesen sein soll. 

Aber nicht nur beim Thema Firmenevents gibt es eine schleichende Diskreditierung virtueller Formate. Auch das Homeoffice steht unter Attacke. Von Elon Musk bis ZKB-Chef Martin Scholl. Während Musk mit Expresskündigung droht, wenn man nicht 40 Stunden pro Woche auf seinem Bürostuhl sitzt verkündet Scholl, dass in zwei Jahren niemand mehr von Homeoffice redet. Auch Helsana will ihre Mitarbeiter künftig wieder streng kontrollieren, damit sie ihre Bürozeiten erfüllen. Der Homeoffice-Backlash ist in vollem Gang. 

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Gehört werden nur die Argumente der Office-Afficionados

Vertrauen in Mitarbeiter? Studien die belegen, dass Mitarbeitende zuhause gleich viel und mehr leisten als im Büro? Menschen, die aufgrund des Homeoffice Betreuungspflichten und Karriere besser verbinden können? Menschen, die Angst vor der anschwellenden Corona-Sommerwelle haben? Wen interessiert das schon!

Die vereinigten Feinde des Homeoffice verbindet das Argument, dass sich eine Teamkultur nur bildet, wenn wir alle in einem Raum sitzen. Das mag teilweise zutreffen. Wer mit diesem Argument aber zurück ins Büro gedrängt wird, sollte seine Führungskraft daran erinnern, dass das Büro in der neuen Arbeitswelt keine Bühne zur Inszenierung ihrer Autorität mehr ist. Sondern ein interaktiver Raum, der von Führungskräften gestaltet werden muss, damit sich diese Teamkulturen bilden. Das ist komplex, herausfordernd aber lohnend. 

Wer das verstanden hat, darf zurück ins Büro rufen. Wem es nur darum geht Autorität auch analog auszuleben, sollte endlich in der Gegenwart ankommen. 

 

Stefan Mair
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