Daniel Vasella, der Anfang 2010 den Posten des Novartis-Konzernchefs aufgegeben hat und sich seither aufs Verwaltungsratspräsidium konzentriert, ist im letzten Jahr mit 25,4 Millionen Franken entschädigt worden. Vasella bleibt damit der bestbezahlte Manager der Schweiz. Im Vorjahr hatte er allerdings noch 42,2 Millionen Franken verdient.

Bei den Verwaltungsratspräsidenten ohne operative Funktionen ist Franz Humer Spitzenreiter, wie Anlegerstiftung Ethos in ihrer Studie über die Löhne in den 48 grössten börsenkotierten Unternehmen darlegt. Der Präsident von Novartis-Konkurrent Roche bekam 10,3 Millionen Franken.

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Die Liste der Topverdiener enthält weitere Namen, die schon in den Vorjahren für hohe Bezüge gestanden hatten: Nestlé-Präsident Peter Brabeck beispielsweise wurde vom Nahrungsmittelmulti mit knapp 9 Millionen Franken entschädigt.

Brady Dougan rutscht zurück

Bestbezahltes Geschäftsleitungsmitglied war 2010 Antonio Quintella, Chef des Credit-Suisse-Amerikageschäfts, mit einer Jahres-Gesamtvergütung von 15,6 Millionen Franken. Er verdiente mehr als Konzernchef Brady Dougan mit 12,8 Millionen Franken. Dougan hatte 2009 mit Bezügen von insgesamt 90 Millionen Franken (davon 71 Millionen Franken Bonus) für Schlagzeilen gesorgt.

12,9 Millionen Franken bekam Joseph Jimenez, Vasellas Nachfolger als Novartis-Konzernchef. Nestlé-Chef Paul Bulcke bezog mit 12,4 Millionen Franken geringfügig weniger als im Vorjahr, während Roche-Chef Severin Schwan mit 11,9 Millionen Franken entlohnt wurde.

Im Schnitt 3,1 Millionen

Im Schnitt zahlten die Konzerne laut Ethos einem Geschäftsleitungsmitglied 3,1 Millionen Franken. Der Schnitt wird allerdings von Banken und Versichern hochgedrückt: Die Finanzbranche allein zahlte im Schnitt 4,7 Millionen, die anderen Unternehmen 2,5 Millionen Franken.

Während die Finanzbranche laut den Ethos-Berechnungen die Löhne in den Chefetagen 2010 um acht Prozent erhöhte, blieben diese in den übrigen Branchen etwa gleich. Ethos kritisiert, dass die Selbstregulierung der Konzerne bei den Vergütungssystemen nicht effizient genug gehandhabt werde.

Einen Erfolg sieht die Stiftung aber darin, dass 2010 an den Generalversammlungen 56 Prozent der Unternehmen über einen Vergütungsbericht abstimmen liessen. Vor einem Jahr waren es nur 38 Prozent gewesen.

(cms/sda)