Von der Öffentlichkeit kaum bemerkt, hat sich mit Joseph Safra der wahrscheinlich reichste Bankier der Welt in Crans-Montana VS niedergelassen. Bei der Gemeinde will man nichts davon wissen, beim Basler Geldhaus J. Safra Sarasin dagegen wird der Wohnsitz bestätigt. Und Safra bringt viel Vermögen mit: Insgesamt verfügt er über 19 bis 20 Milliarden Franken – und ist damit der grosse Neuzugang in den Top Ten der 300 reichsten Schweizer in diesem Jahr.

Seit 2006 ist Joseph Safra Alleinherrscher über die Safra Gruppe, eine riesige Ansammlung von Banken sowie Investment- und Beteiligungsfirmen. Dazu zählt ein Anteil von 50 Prozent am Bananenproduzenten Chiquita. Auch ein grosses Immobilienportfolio gehört zur Gruppe, so Grundstücke in den USA oder der in London von Norman Foster für die Swiss Re erbaute Wolkenkratzer, vom Volk spöttisch «Gewürzgurke» («The Gherkin») genannt. In der Schweiz hält Safra seit 2000 mit dem Kauf der Uto Bank eine Banklizenz. 2014 folgte die Übernahme der Basler Sarasin.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Immer reicher

Auch die Familie Blocher ist erstmals unter den Top Ten zu finden – mit einem geschätzten Vermögen von 11 bis 12 Milliarden Franken. Die um gleich vier Milliarden Franken höhere Einschätzung ist teilweise darauf zurückzuführen, dass Clanchef Christoph Blocher gegenüber BILANZ erstmals Einzelheiten der Erbübertragung offenlegte. Doch primär ist der frische Reichtum auf den Kunststoff- und Chemiekonzern Ems zurückzuführen: Die Aktien gewannen innert 52 Wochen ein Drittel an Wert.

Und tatsächlich werden die Reichsten in den Top Ten immer vermögender: Die Ikea-Familie Kamprad kommt als Erstplatzierte in diesem Jahr auf rund 48 bis 49 Milliarden Franken – das sind rund 3 Milliarden mehr als noch 2016.

Wohltäter Hansjörg Wyss

Rausgeflogen indes ist Hansjörg Wyss: Im Vorjahr noch auf Rang fünf platziert mit 13 bis 14 Milliarden Franken,  kommen nun gemäss BILANZ rund 7 bis 8 Milliarden zusammen. Nach jahrzehntelangem Vermögensaufbau dürfte Wyss nun in der Phase des forcierten Abschmelzens angelangt sein.

Der 82-Jährige verlegt sich in den letzten Jahren mehr und mehr auf Wohltätigkeit – als Folge seiner Zusage an die «The Giving Pledge»-Initiative, die Hälfte seines Vermögens philantropisch einzusetzen. Wyss hat unter anderem in zahlreiche medizinische Forschungsprojekte Geld gesteckt, unterstützt Hochschulen und fördert Kunst und Breitensport.

Wer in diesem Jahr darüber hinaus in den Top Ten der 300 Reichsten zu finden ist, sehen Sie in der Bildergalerie oben.

(moh)

BILANZ 300 Reichste

Jetzt am Kiosk: Die 300 Reichsten der Schweiz.

Quelle: Bilanz