Herr Krucker, Ihr Fazit zu 2020?
Das Jahr wird in die Firmenchronik eingehen als das erste, in dem ein operativer Gewinn erzielt wurde – und dies trotz Umsatz, der etwas unter Vorjahr liegt.

Was daran ist Ihr Verdienst?
Ich habe die Vielzahl von Firmen mit verschiedenen Visionen innerhalb der Gruppe in der Prime Alpine Destination zusammengeführt. Im Mai sind wir, neu organisiert in vier Geschäftseinheiten – Hotels, Aktivitäten am Berg, Aktivitäten im Tal und Immobilien –, gestartet und können nun viel schneller und stringenter entscheiden.

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Konkret?
Wir haben insbesondere das Immobiliengeschäft an die Covid-19-Situation angepasst und bieten neu neben grösseren Residenzen auch Studios an. Zudem haben wir angefangen, ab Plan zu verkaufen. Das funktioniert sehr gut.

Wer kauft eine Ferienwohnung ab Plan?
Drei Viertel der Käufer stammen aus der Schweiz, 70 Prozent von ihnen haben einen Schweizer Pass.

Andermatt-CEO

Wie läuft das schicke «Chedi»?
Über den Erwartungen: Wir haben im Vergleich zum Vorjahr die Auslastung von 54 auf 69 Prozent gesteigert.

Mit Schnäppchenpreisen?
Im Gegenteil, wir haben die Preise und damit auch die Profitabilität erhöht. In Zahlen: 18 Prozent mehr Umsatz bei 17  Prozent mehr Gästen.

Was haben Sie sich für 2021 vorgenommen?
Wir streben nach 25  Prozent Wachstum über die ganze Gruppe hinweg.

Wie bitte? Trotz geschlossenen Restaurants, limitierten Skigebieten?
Was unsere 17 Gastrobetriebe derzeit nicht verdienen, werden wir unter anderem mit den Immobilien kompensieren: Der Bau von zwei von insgesamt sechs im Jahr 2021 geplanten Häusern ist bereits angelaufen und die Nachfrage sehr gross. Es sind bereits über drei Viertel der Apartments verkauft.

Wie steht Ihr Unternehmen im Dorf da?
Ohne Samih Sawiris wäre Andermatt nicht da, wo es ist. Das Dorf hat enorm Auftrieb erhalten, was hier niemand in Frage stellen würde.

Was sagt Sawiris zu Ihren Ergebnissen?
Er ist sehr zufrieden, allerdings entspricht der Lauf der Dinge auch genau dem, was er erwartet hat: Ist die kritische Masse in einer Destination erst einmal erreicht, beginnt sie zu blühen.

Dies ist ein BILANZ-Artikel

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Iris Kuhn Spogat
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