Ladenlokale an bester Lage von Zürich, München, Frankfurt und Hamburg sollen reserviert sein für das neueste Geschäftsmodell der von Fincks, den Detailhandel mit Goldbarren und -münzen. In deutschen Landen dürfte das dafür eingekaufte Firmenlogo Sicherheit signalisieren: Degussa, einst das Kürzel für Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt. Dieser Schriftzug zierte jahrzehntelang fast jeden Goldbarren an Ruhr und Rhein. Von Fincks Schweizer Firmentochter spendierte zwei Millionen Euro, als der Mischkonzern Evonik dieses Gütesiegel ausdrücklich «nur für den Edelmetallhandel mit dem alten Symbol von Mond und Sonne» zum Kauf feilbot.

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Ein Faible für Gold taucht bei Baron August von Finck senior (81) in schöner Regelmässigkeit auf: Mal kauft er sich ein bei der Goldminenfirma Homestake Mining. Mal lässt der Herr auf Schloss Weinfelden TG seine Münchner Custodia Holding Zigtausende Unzen des Edelmetalls aufkaufen und temporär bunkern. Im Custodia-Kontrollgremium kümmern sich die Junioren August François (43) und Luitpold Ferdinand von Finck (40) um Gewinnmaximierung. Fünf Tonnen des Edelmetalls sollen sie schon in den eigenen Tresoren eingelagert haben. Umgerechnet mehr als 100 Millionen Franken Gewinn flossen allein im Vorjahr in die Kasse, als Custodia stille Goldreserven hob.

Vermögen: 5–6 Milliarden