Die Schweiz hat bei Goldprodukten einen Erfolgsausweis. 8,7 Milliarden Franken sind in den Gold-ETF der Zürcher Kantonalbank investiert. Damit ist es der grösste Gold-ETF in Europa. Ein Grund für den Erfolg ist die Pionierleistung: Das Produkt kam 2006 als Europas erster Gold-ETF auf den Markt.

Nun gibt es wieder einen First Mover. Helveteq hat ein Exchange-Traded Product (ETP) für nachhaltiges physisches Gold lanciert. Das Swiss Green Gold ETP ist an der SIX kotiert. Offenbar ist es nicht nur in der Schweiz das erste seiner Art. «Wir haben kein vergleichbares Produkt gefunden», sagt Helveteq-CEO Christian Katz.

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Hergestellt wird das «grüne Gold» von der Tessiner Raffinerie MKS PAMP. Gelagert werden die als «MKS PAMP Carbon Neutral Gold» geprägten Barren bei Raiffeisen Schweiz. Das Gold bezieht die Raffinerie weltweit von ausgewählten Minen. Für die mit rund 0,5 Prozent Aufpreis zum Standard-Goldpreis gehandelten ETPs erhofft sich Katz eine grosse Nachfrage. «Das Bedürfnis nach nachhaltig und anständig produziertem Gold ist gross», sagt er. Das Goldprodukt sei sogar CO2-neutral. 12,5 Tonnen CO2 pro Kilo Gold werden in der Produktions- und Lieferkette kompensiert.

Zehn Millionen ETPs wurden von Helveteq emittiert und werden nun nach und nach verkauft. Der Kurs liegt derzeit bei 65 Dollar. Sind die zehn Millionen verkauft, werden neue ETPs herausgebracht. «Wir haben keine Begrenzung gegen oben», sagt Christian Katz. Die Erwartungen sind zwar hoch, doch mit dem Gold-ETF der ZKB will man sich doch noch nicht vergleichen. Angefeuert wird der ESG-Trend davon, dass Geldverwalter die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden seit Kurzem abfragen müssen. Im Visier hat man Gross- und Kleinanleger. Die Kosten des ETP sind für beide Anlegergruppen gleich.

Helveteq wurde von Vontobels ehemaligem Investmentbanking-Chef Roger Studer gegründet und hat bereits nachhaltige ETPs auf Bitcoin und Ethereum herausgebracht.

Erich Gerbl
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