Über den Autor
Paul Achleitner, Ex-Aufsichtsratspräsident der Deutschen Bank und Investor, ist Präsident des Stiftungsrats der HSG, wo er von 1976 bis 1980 studiert hat.
Die HSG und ihre Führung muss sich dieser Frage stellen. Und aus ihrer Sicht tut sie dies auch in der ihr eigenen Art: gründlich und seriös. Für viele Beobachter zu langsam und reaktiv. Transparente Krisenbewältigung wird letztlich nicht daran gemessen, was die intern Verantwortlichen als «fair», sondern was die gesellschaftlichen Bezugsgruppen als «glaubwürdig» betrachten. Abgesehen von Stilfragen besteht ein Konsens, dass an einer gründlichen Aufarbeitung der Problemfelder, insbesondere was das Zusammenspiel von akademischer Freiheit, finanziellen Notwendigkeiten und betrieblichen Kontrollmechanismen angeht, kein Weg vorbeiführt. Auch wenn dies in einer öffentlich-rechtlichen, aber auf private Finanzierung angewiesenen Institution besonders herausfordernd ist, müssen Fragen der Corporate Governance, wie die Führung von Wissenschaft und Organisation aus einer Hand oder das Verhältnis einzelner Institute zur Gesamtuniversität, sorgfältig durchdacht werden. Wie kann eine effektive und effiziente Betriebsorganisation geschaffen werden, ohne akademische Freiheiten und unternehmerische Initiativen zu beschränken?