Wie haben Sie Ihr erstes Geld verdient? Als Gymnasiastin arbeitete ich in Wollerau in einem Landgasthof – vor allem an Wochenenden bei grossen Banketten. Da verdiente ich zwar kein Vermögen, aber wenn man schnell und zuvorkommend war, konnte man ein gutes Trinkgeld bekommen. An einigen Abenden waren es 50 Franken. Wofür haben Sie das Geld ausgegeben? Ich machte mit vier Kollegen eine Interrail-Reise nach Südfrankreich. Wofür geben Sie heute Geld aus? Mein grösster Budgetposten sind Reisen. Afrika ist dabei mein liebstes Ziel, wegen der beeindruckenden Natur. Dort wird mir eindrücklich vor Augen geführt, dass wir Menschen nur Gast auf dieser Erde sind. Obwohl ich viel Geld für Reisen ausgebe, fühle ich mich nach meiner Rückkehr immer reicher als vorher, weil ich mit so vielen Erinnerungen zurückkomme. Wofür geben Sie ungern Geld aus? Für Autos. Ich fahre einen uralten Audi Q5. Der Kilometerzähler zeigt schon sagenhafte 210 000 Kilometer an. Ein Auto ist für mich nicht mehr als ein Fortbewegungsmittel, das mich von A nach B bringt. Gibt es etwas, das Sie gerne kaufen möchten, sich aber nicht leisten können? Nein. Dinge anzuhäufen, bedeutet mir nichts. Ich bin wohl die einzige Frau, die nur eine einzige Handtasche besitzt. Wie wichtig ist Ihnen finanzielle Unabhängigkeit? Das ist für mich eine Selbstverständlichkeit. In meinem Elternhaus lernte ich früh, dass man für sich selbst Verantwortung trägt. Nur wer finanziell unabhängig ist, kann familiäre und berufliche Entscheidungen selbstständig treffen. Das bedeutet Freiheit. Investieren Sie? Ich arbeite seit über 20 Jahren bei der Bank und habe von Anfang an jeden Monat systematisch in Aktien investiert. Einmal kaufte ich auch Optionen, da hatte ich allerdings kein glückliches Händchen. Spenden Sie? Zusammen mit 30 Wirtschaftsfrauen unterstütze ich ein Projekt von Swiss Doctors in Sierra Leone, das dort Kindersterblichkeit bekämpft. Bei diesem Projekt kann man sehr schön zwei Dinge verbinden: Gutes tun und sein Netzwerk pflegen.