Tatjana Greil-Castro hat sich kürzlich ein Landgut gekauft. Dort gibt die Managerin eines Obligationenfonds Tieren, die auf den Britischen Inseln heimisch, aber selten geworden sind, ein Zuhause. Schottische Hochlandrinder sind dabei oder Berkshire-Schweine, eine ebenso gefährdete Haustierrasse. Und nicht zuletzt die roten Eichhörnchen, die von den grauen verdrängt werden. Beruflich sucht und hortet die gebürtige Österreicherin eine auf den Finanzmärkten rar gewordene Erscheinung: Anlagen mit sehr geringen Risiken. Die wurden von den Notenbanken im Zuge der geldpolitischen Lockerung gemeinsam mit dem Zins verdrängt.

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Dass risikolose Renditequellen fast ausgestorben sind, ist für Menschen wie Marie Moos (Name geändert) ein Problem. Moos hat mehr als 147 000 Franken auf dem Konto. Seit dem Sommer verlangt ihre Bank, die Postfinance, bei Vermögen auf Privat- und Sparkonten von über 100 000 Franken eine «Guthabengebühr» von 0,75 Prozent. «Guthabengebühren sind kein Tabu mehr. Immer mehr Banken trauen sich, Negativzinsen von ihren Kunden zu verlangen, und setzen die Grenzwerte herunter», sagt Markus Lackner, Head Research bei der VZ Depotbank.
 

Erich Gerbl
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