Der Kunstmarkt ist ein willfähriges Biest mit Stimmungsschwankungen. Noch feierte er im Schatten der Pandemie einen verblüffenden Höhenflug, nun ist er ins Stolpern geraten. Laut dem «Art Basel & UBS Art Market Report 2025» sanken die globalen Umsätze im Jahr 2024 um satte zwölf Prozent auf 57,5 Milliarden Dollar. Inmitten geopolitischer Spannungen, wachsender Betriebskosten und Zurückhaltung seitens der Sammler setzte das Schicksal zweier renommierter Galerien ein Fanal: Die Marlborough Gallery – einst eine Institution in New York und London – stellte nach Jahrzehnten erfolgreicher Tätigkeit den Betrieb ein. In München meldete die traditionsreiche Galerie Thomas Insolvenz an – ein Haus, das mit Ausstellungen zu deutschem Expressionismus und Klassischer Moderne Geschichte schrieb. Gegen die Betreiber wurde wegen Betrugs in Millionenhöhe ermittelt: Werke wurden verkauft, die Einnahmen aber nicht weitergeleitet.

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Härtere Arbeit ist gefragt

Beide Galerien waren feste Grössen an der Art Basel. Selbst wirtschaftlich gesunde Häuser spüren den Gegenwind. «Die Unsicherheit rund um Zölle und die daraus resultierenden Turbulenzen an den Finanzmärkten haben im April erwartungsgemäss negative Auswirkungen gezeigt», sagt Iwan Wirth von der Galerie Hauser & Wirth. «Das Umfeld ist anspruchsvoll, aber wir sind zufrieden.» Auch Gregor Staiger, ebenfalls an der Art Basel, diagnostiziert einen spürbar abgekühlten Markt: «Die Leute scheinen verunsichert. Man muss wieder härter arbeiten, mehr Gespräche führen, um Resultate zu erzielen.»