Nestlé kehrt ganz offensichtlich zu ihren alten Tugenden zurück: Wir machen unser Ding – relativ egal, was die Welt draussen von uns erwartet. Dass der Konzernleiter Laurent Freixe am gerade abgehaltenen Kapitalmarkttag keine Revolutionen präsentieren würde, war zwar Insidern schon länger klar: Er amtet seit gerade erst 80 Tagen als CEO, die letzten Quartalszahlen waren noch Vorgänger Mark Schneider zuzurechnen, und einen Grosstanker wie Nestlé, der 31 Brands mit Milliardenumsatz führt, steuert man nicht im Hauruckverfahren um. Schon gar nicht, wenn man wie Freixe zu den Konzernveteranen gehört, Stichwort: alte Tugenden.

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Was er am Kapitalmarkttag präsentierte: ein strafferes Sparprogramm und eine neue Mittelfristzielmarge: vier Prozent oder mehr Wachstum pro Jahr; von 2014 bis 2023 waren es im Schnitt jeweils 4,7 Prozent. Dazu höhere Ausgaben für Marketing und Werbung, konkret sollen sie von rund acht auf neun Prozent der Umsätze wachsen, das wäre eine runde Milliarde Franken mehr Marketingbudget. Das Wasser-Geschäft als eigene Sparte verselbständigen und dafür auch gleich «Strategien evaluieren», etwa mögliche «Partnerschaften», was kaum verklausuliert für einen möglichen Verkauf oder auch das Einbringen in ein Joint Venture steht. Letzteres exerzierte Nestlé mit dem Speiseeis-Geschäft vor, das mit dem britischen Eiscrèmehersteller R&R zu Froneri zusammengelegt wurde. Und ganz grundsätzlich: konsequent Marktlücken nutzen und schlecht arbeitenden Marken mit Druck und Hilfestellung Beine machen.